Ratingen Kunden haben wenig Lust auf Sommermode

Ratingen · Viele Einzelhändler ärgern sich über das wechselhafte Wetter und beklagen Umsatzrückgänge. Für Outdoor-Bekleider gilt das nicht.

 Christiane Maghuna hat ihr Geschäft "Apanage" am 7. März eröffnet und ist bis jetzt zufrieden.

Christiane Maghuna hat ihr Geschäft "Apanage" am 7. März eröffnet und ist bis jetzt zufrieden.

Foto: Achim Blazy

Die Bilanz des bisherigen Sommers: graue Wolken, viel Regen und wenig Sonne. Dies bekommen auch die Einzelhändler bei der Sommermode stark zu spüren. Petra Packross aus dem Modegeschäft "Taifun" erzählt: "Der Umsatz ist stark zurückgegangen. Die Leute haben bei Regen einfach keine Lust Sommermode zu kaufen." Eine Folge für die Kunden: Sie können mit zum Teil erheblichen Rabatten auf Sommerkleidung rechnen.

Die Kaufleute setzen das Mittel gezielt ein, um Kunden zu locken. "Wir müssen Platz schaffen für die Herbstmode. Wenn das Wetter jetzt besser wird, gehen die Sommersachen hoffentlich noch raus", so Packross. Ein gewisser Optimismus ist in den Geschäften trotzdem noch vorhanden. An den wenigen schönen Tagen waren die meisten Geschäfte gut besucht, wie Nicole Köstring vom "Vitrinchen" bemerkte. Sie hat sich in ihrem Geschäft an die Bedingungen angepasst: "Wir haben in diesem Jahr mehr Übergangsmode im Angebot. Sie eignet sich für alle Wetterlagen. Trotzdem hoffen wir natürlich auf einen verspäteten Sommer." Grundsätzlich verschiebt sich der Sommer in den letzten Jahren immer weiter nach hinten, was einiges an Anpassung verlangt. Christiane Maghuna hat ihr Geschäft "Apanage" am 7. März eröffnet und ist bis jetzt zufrieden. "Ich habe bereits früh viel Sommermode verkauft. Jetzt kommt die Herbstmode rein und die Sommersachen gehen in den Schlussverkauf. An den sonnigen Tagen war immer viel Betrieb." Doch dieses Phänomen hat nicht alle Geschäfte erreicht. Viele Leute verbrachten die wenigen sonnigen Tage lieber in ihren Gärten, als nach Kleidung zu gucken. Harald Rathjen von "Die Hose" hatte an schönen Tagen zwar mehr Kundschaft, sagt aber: "Die Sommersaison ist bei uns gelaufen."So ergeht es auch vielen anderen Einzelhändlern. Die Herbstmode muss eingelagert werden, die Sommersachen müssen raus.

Doch nicht alle Geschäfte haben ausschließlich negative Erfahrungen mit dem schlechten Wetter gemacht. Bei Outdoor-Ausrüster "Jack Wolfskin" hieß es: "Da wir hauptsächlich Outdoor-Kleidung führen, ist das Wetter für uns nicht von Nachteil. Wegen des Regens haben sich viele nach entsprechender Kleidung umgesehen." Und auch bei Intersport Egenberger sind die Auswirkungen nicht so dramatisch: "Natürlich verkauft man bei besserem Wetter mehr Sommersachen, aber der Verkaufsrhythmus in einem Sportgeschäft ist anders als in Modegeschäften. Bei den Bademoden hätte schon mehr rausgehen können, aber der richtige Verkauf für den Sommer geht bei uns jetzt erst los", sagte Denise Egenberger.

Genug vom schlechten Wetter haben alle. Letzte Hoffnungen werden noch in die Sommerferien gesetzt, die dieses Jahr sehr spät beginnen - denn Urlauber decken sich häufig erst kurz vor der Reise mit Sommerkleidung ein.

(RP)
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