Ratingen Kulturwirtin feiert in Cromford Premiere

Ratingen · Alexandra Hilleke hat sich monatelang sehr intensiv um ihre erste Schau "Maschen, Mode, Menschen" gekümmert.

 Sie freut sich auf die erste von ihr kuratierte Ausstellung, die morgen eröffnet wird: Alexandra Hilleke.

Sie freut sich auf die erste von ihr kuratierte Ausstellung, die morgen eröffnet wird: Alexandra Hilleke.

Foto: Achim Blazy

Sie kommt ein bisschen wie Schneewittchen daher: helle Haut, schwarzes Haar, rote Lippen, anmutige Gestalt. Doch Alexandra Hilleke hat nichts mit weltentrückten, märchenhaften Gefilden, Zwergen, Spiegeln und Flüchen zu tun. Sie arbeitet im Hier und Jetzt und das mit Erfolg an gediegener Stelle. Gerade erst - besser gesagt, am morgigen Sonntag - wird in Cromford die erste von ihr kuratierte Ausstellung eröffnet. Sie hat sich monatelang um die Adaptierung der Schau "Maschen, Mode, Menschen" aus dem Augsburger Textilmuseum ins Ratinger Haus des Landschaftverbandes (LVR) gekümmert.

Und mit einem Bein, wenn man das mal so sagen darf, steht sie schon in ihrem nächsten Vorhaben und steht damit beruflich auf einer soliden Basis: Es geht um das Verbundprojekt "Bauhaus 100 im Westen". Für sie geht es also von der Socke nach Weimar.

Die 30-Jährige ist in Dortmund geboren, der Vater Deutscher, die Mutter Polin. Das bescherte ihr ein ganzes junges Leben lang schon Einflüsse aus zwei unterschiedlichen Bereichen - aber gottlob keine massive Einflussnahme auf berufliche Vorlieben. Sie versuchte sich nach dem Abitur ein Semester lang in der Wirtschaftswissenschaft. Irrtum.

Dann aber lockte der akademische Weg zum Abschluss Kulturwirt, sie erreichte in der Bachelorarbeit eine 2,2 und an der Fernuni Hagen beim Studium mit dem Schwerpunkt Industrialisierung, Deutsches Kaiserreich, in der Masterarbeit eine 1,3. Alexandra Hilleke tat sich eifrig um; sie arbeitete im Hoesch-Museum in Dortmund hart am Stahl, überarbeitete das dortige museumspädagogische Konzept, "strickte" einen Teil der Dauerausstellung um, machte beim Aktionsbündnis Landmine.de in Berlin mit, übersetzte und lektorierte Presseerklärungen und Korrespondenz. Ja, und auch die Gleichstellung profitierte von ihrem Einsatz: Sie kümmerte sich in Hagen um ein Genderportal. Der berufliche Einstieg in den Kulturbereich erfolgt in der Regel über ein wissenschaftliches Volontariat. Seien es nun Museen, Gedenkstätten oder Denkmalämter: Viele Kulturinstitutionen bieten Volontariatsstellen an, die meist auf zwei Jahre befristet sind. Dann fügte es sich, dass zwei Sprecherinnen des Arbeitskreises Volontariat NRW, nämlich Alexandra Hilleke und Laura Schraml, überaus innovativ am Museum Ratingen tätig, in einer Stadt landeten. Laura Schraml sagt über ihre Kollegin: "Ich habe Alex über den Arbeitskreis Volontariat kennengelernt. Schon beim sogenannten Basistreffen war sie mit ihrer strukturierten und organisierten Vorgehensweise eine große Stütze für das Team. Es ist zudem sehr schön, jemanden in der gleichen Stadt zu wissen, mit dem man sich austauschen und das eine oder andere Problem lösen kann."

(RP)
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