Irmel und Felix Droese Künstlerehepaar stellt gemeinsam aus

Irmel und Felix Droese lernten sich 1970 an der Düsseldorfer Kunstakademie in der Klasse von Joseph Beuys kennen. Seitdem leben und arbeiten sie zusammen. Heute wohnt das Ehepaar in Mettmann.

 Mit diesen Puppen ist Irmel Droese schon aufgetreten. Heute sind sie Teil der Ausstellung.

Mit diesen Puppen ist Irmel Droese schon aufgetreten. Heute sind sie Teil der Ausstellung.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die wegen Corona bedingte Schließung des Museums Ratingen haben das Museumsteam und das Künstlerehepaar Irmel und Felix Droese genutzt, um auf der gesamten für Wechselausstellungen zur Verfügung stehenden Fläche die aktuelle Sonderausstellung aufzubauen. Unter dem Titel „Die Fruchtbarkeit der Polarität“ zeigen die beiden Künstler einen großen Querschnitt ihrer Werke, die zum Teil als Einzel-, zum Teil aber auch als Gemeinschaftsarbeiten entstanden sind.

Polarität, so die Meinung von Felix Droese, gibt es überall auf der Welt. Gefährlich werde sie nur dann, wenn sie nicht zusammengeführt werde. Wie fruchtbar diese Zusammenführung sein kann, zeigt das Künstlerpaar, das in Mettmann lebt, in seiner Ausstellung. Da sind zum einen die großformatigen Papierschnitte und Holzdrucke von Felix Droese, auf der anderen Seite Theaterfiguren und platische Figuren aus Ölpapier sowie menschliche Darstellungen auf Papier von Irmel Droese.

Mit einem Teil der Theaterfiguren ist Irmel Droese eine zeitlang mit ihrem Schultertheater auf Straßenfesten und bei Jugendveranstaltungen aufgetreten. Das Theater hat sie dabei stets am Körper getragen, die Bühne auf der Schulter, die Puppen an einer Schürze befestigt. Die Aufführungen hat Irmel Droese inzwischen beendet, die Puppen sind jetzt Teil der Ausstellung geworden und stehen in Gruppen zusammen, gegliedert nach den Geschichten, die Irmel Droese mit ihrer Hilfe erzählt hat.

Kennengelernt hat sich das Ehepaar  1970 an der Düsseldorfer Kunstakademie in der Klasse von Joseph Beuys. Seitdem leben und arbeiten sie zusammen, jeder hat jedoch seinen eigenen künstlerischen Raum. Felix Droese setzt sich immer wieder mit politischen und zeitkritischen Themen auseinander, die an Aktualität nichts verlieren. So wie seine Holzdrucke „Chroococcus, Vermehrung durch Teilung 1“ aus dem Jahr 2011. Dabei hat sich Droese eines Goethe Zitata bedient: „Die Natur bekümmert sich nicht um irgendeinen Irrtum; sie selbst kann nicht anders als ewig recht handeln, unbekümmert, was daraus erfolgen möge.“ Ein Zitat, dass zum Coronavirus ebenfalls passen würde.

 „Die Lüge“ heißt der Titel des Papierschnitts von Felix Droese aus dem Jahr 1981. Diese Arbeit hat er auf der „dokumenta“ 1982 in Kassel gezeigt.

„Die Lüge“ heißt der Titel des Papierschnitts von Felix Droese aus dem Jahr 1981. Diese Arbeit hat er auf der „dokumenta“ 1982 in Kassel gezeigt.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Wer sich die Ausstellung auf zwei Etagen anschauen möchte, sollte aufgrund der Fülle der Werke Zeit mitbringen. Zu sehen ist die Wechselausstellung bis zum 23. August. Am 26. Mai um 18.30 Uhr gibt es ein Kuratorengespräch mit Museumsleiterin Wiebke Siever zum Werk von Irmel Doese und am 19. Juni um 16 Uhr bietet die stellvertretende Museumsleiterin Anne Rodler ein Kuratorengespräch zum Werk von Felix Droese an. Anmeldungen unter 02102 5504184.

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