Wirtschaft in Heiligenhaus Kreissparkasse sieht bei sich keine Risiko-Staatsanleihen

Heiligenhaus/Mettmann · Die Kreissparkasse Düsseldorf sieht sich besser aufgestellt als andere Sparkassen. Denen machen zurzeit Staatsanleihen Sorgen, deren Kurswerte stark gesunken sind.

Die Kreissparkasse setzt auf ihre Anlagestrategie. Man habe nur gute und beste Bonitäten beim Ankauf von Staatsanleihen gewählt.

Die Kreissparkasse setzt auf ihre Anlagestrategie. Man habe nur gute und beste Bonitäten beim Ankauf von Staatsanleihen gewählt.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die Kreissparkasse Düsseldorf hat nach eigenen Angaben keine kritischen Anlagen. Mit diesem Satz beantwortete ein Sprecher des Geldinstituts eine Nachfrage unserer Redaktion zu Staatsanleihen, bei denen es zurzeit hohe Kursverluste gibt. Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, Helmut Schleweis, hatte zuvor mitgeteilt, die 360 Sparkassen in Deutschland hätten einen Abschreibungsbedarf von knapp acht Milliarden Euro auf festverzinsliche Wertpapiere.

Der Hinweis des Präsidenten Schleweis hat mit dem Wechsel von der langjährigen Null-Zins-Phase zur jetzigen Situation mit rasch steigenden Zinsen und einer hohen Inflation zu tun. Generell hatten die deutschen Sparkassen mehr Kundengelder, als sie an Krediten ausgeben konnten. Bei der Zentralbank mussten die Sparkassen für Geldeinlagen mehrere Jahre lang Strafzinsen zahlen; sie bekamen also weniger raus, als sie zuvor der Zentralbank überwiesen hatten. Um diese Verluste zu vermeiden, hatten viele Sparkassen festverzinsliche Staatsanleihen auf eigene Rechnung gekauft.

Nach der Zinswende fallen jedoch die Kurse dieser Papiere besonders stark; mit jeder Zinserhöhung der Zentralbank geht es weiter abwärts. Daraus resultiert der Abschreibungsbedarf, der den Jahresüberschuss einer Sparkasse mindert. Aus diesem werden unter anderem die Vereine und Initiativen der Region unterstützt. Am Ende ihrer Laufzeit können Staatsanleihen zum 100-prozentigen Nennwert zurückgegeben werden, was die vorherigen Wertkorrekturen ausgleicht. In der Zwischenzeit allerdings wären sie nur mit einem hohen Verlust zu verkaufen. Da die Kreissparkasse Düsseldorf die festverzinslichen Anlagen erst wieder seit gut einem Jahr – seit dem Anstieg der Zinsen – aufstocke, gebe es keine kritischen Anlagen, sagte der Sprecher. Und: „Zudem haben wir bei den Anlageentscheidungen ausschließlich gute und beste Bonitäten gewählt und werden diese Positionen bis zur Fälligkeit im Portfolio halten.“

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