Wirtschaft Bäckerei-Beschäftigte backen größere Brötchen

Kreis Mettmann · Ab dem 1. Juni steigen die Löhne der unteren Lohngruppen um 55 Euro, in allen anderen Lohngruppen um 2,8 Prozent.

 Die Gewerkschaft NGG freut sich über gestiegene Löhne im Bäckereihandwerk.

Die Gewerkschaft NGG freut sich über gestiegene Löhne im Bäckereihandwerk.

Foto: NGG

(RP) Sie backen ab sofort größere Brötchen: Im Kreis Mettmann bekommen die Beschäftigten in Bäckereien mehr Geld. Ab dem 1. Juni stiegen die Löhne der unteren Lohngruppen um 55 Euro, in allen anderen Lohngruppen um 2,8 Prozent. Für die Beschäftigten mit den niedrigsten Einkommen ist das ein Plus von 3,5 Prozent. Das hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mitgeteilt. Betroffen sind rund 1370 Bäckerei-Beschäftigte im Kreis Mettmann. Eine Bäckereifachverkäuferin ab dem dritten Beschäftigungsjahr kommt so auf gut 61 Euro mehr im Monat.

Die Geschäftsführerin der NGG Düsseldorf-Wuppertal, Zayde Torun, spricht von einem „guten Ergebnis“ nach schwierigen Tarifrunden. „Wir haben gekämpft – besonders um auch die unteren Einkommensgruppen im Bäckerhandwerk zu stärken. Ob heiße Backstuben oder Stress hinter der Verkaufstheke – die Jobs in der Backbranche sind hart. Umso wichtiger ist es, dass der Verdienst zum Leben und für eine armutsfeste Rente reicht. Unser Ergebnis ist ein erster Schritt in die richtige Richtung für alle Beschäftigten“, so Torun. „Es kann nicht sein, dass sich die Kolleginnen und Kollegen in den unteren Lohngruppen in ihrer Rente nicht mehr die Brötchen leisten können, die sie heute verkaufen.“

Die NGG rät den Beschäftigten, die nächste Lohnabrechnung zu prüfen. Einen Anspruch auf die Lohnerhöhung hat jeder Beschäftigte, der Gewerkschaftsmitglied ist und dessen Arbeitgeber in der Bäckerinnung ist.

Gewerkschaft und Arbeitgeberverbände haben vereinbart, ab September über eine neue Lohnstruktur im Bäckerhandwerk zu beraten. Das Bäckerhandwerk brauche eine moderne Lohnstruktur, die den Veränderungen innerhalb der Branche und dem Einsatz der Beschäftigten gerecht wird, fordert die NGG. So könne man auch der Abwanderung der Mitarbeiter in andere Branchen entgegenwirken. Im kommenden Jahr werde erneut verhandelt.

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