Nachfolge geregelt Küchentreff findet neuen Eigentümer

KREIS METTMANN · Ende Februar hat Jörg Schumacher den „Küchentreff Langenfeld“ als bestehende Firma übernommen.

 Jörg Schumacher und Vivienne Kretschmer-Galander managen den Küchentreff in Langenfeld – Beispiel für eine gelungene Nachfolgeregelung per Betriebsübergabe.

Jörg Schumacher und Vivienne Kretschmer-Galander managen den Küchentreff in Langenfeld – Beispiel für eine gelungene Nachfolgeregelung per Betriebsübergabe.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Bevor Jörg Schumacher im Frühjahr den seit zwölf Jahren bestehenden Küchentreff Langenfeld übernahm, hatte er sich schon einige Jahre mit dem Gedanken beschäftigt, selbstständig zu sein. „Aber in der Möbelbranche, insbesondere dem Segment Küchen, ist das nicht so einfach“, sagt der 53-Jährige. „Für eine komplette Neugründung wird man die Bankkredite nicht bekommen. Also muss man sich nach dem passenden, bereits bestehenden Geschäft umsehen, für das nach einem Nachfolger gesucht wird.“ Über persönliche Kontakte innerhalb der Branche traf er im vergangenen Jahr auf Olaf Röber, der seinen Betrieb aus Altersgründen abgeben wollte. Nachdem man sich grundlegend einig war, dauerte der Übergabeprozess noch rund ein halbes Jahr.

„Es gibt zwei große Hürden“, sagt Mathias Meinke von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Düsseldorf. „Einen Nachfolger finden und den Kaufpreis verhandeln.“ Diese allgemeine Feststellung bestätigte sich auch im Fall von Jörg Schumacher und Olaf Röber, der rund zwei Jahre nach dem passenden Käufer für sein Geschäft suchte. Der Vorbesitzer korrigierte für die Vertragseinigkeit noch seine ursprüngliche Preisvorstellung. Danach zogen sich die Kreditverhandlungen mit den Banken noch etwas länger hin als zunächst kalkuliert. „Dadurch bin ich zwar zu Beginn des Jahres in den Küchentreff eingestiegen, die offizielle Übergabe brauchte aber noch bis zum 28. Februar“, erklärt Schumacher.

Röber blieb noch einige Zeit mit im Geschäft, zog sich dann aber in den geplanten Ruhestand zurück. Dafür holte Schumacher alsbald seine Lebensgefährtin Vivienne Kretschmer-Galander an seine berufliche Seite, „denn für einen allein ist der Spagat zwischen Verwaltung, Kunden- und Tagesgeschäft kaum zu schaffen“. Beide sind im Möbelgeschäft groß geworden und haben sich vor mehreren Jahre auf Küchen spezialisiert. Jetzt führen die Wuppertaler gemeinsam ihr eigenes Unternehmen mit neun Mitarbeitern, einem 380 Quadratmeter großen Ladenlokal am Berliner Platz, rund 1000 Quadratmeter Außenlager und zwei eigenen LKW für die Auslieferungen.

Zu kaufen gibt es Küchen aller Hersteller und Größen, großer Pluspunkt ist die höchst individuelle Beratung. „Außerdem sind wir über ein Partnernetzwerk mit europaweit rund 350 weiteren Küchenfachbetrieben verbunden. Damit erreichen wir ähnlich gute Einkaufskonditionen wie die großen Ketten und sind damit wettbewerbsfähig“, sagt Jörg Schumacher. Für die Kunden vor Ort sei er sogar der bessere und meist günstiger Ansprechpartner. „Große Ketten müssen einen personell aufwändigen Verwaltungsapparat aufrecht erhalten, den der Kunde trotz meist billiger Produkte mitbezahlt.“

Jörg Schumacher und Vivienne Kretschmer-Galander bringen jahrelange Erfahrung im Küchengeschäft und haben ein florierendes Unternehmen übernommen. Zwar müssen auch sie sich erst etablieren, aber Ideen für zukünftiges Wachstum gibt es bereits. „Wir müssen das sicher zu gegebener Zeit genau ausloten, aber ich kann mir schon vorstellen, irgendwann ein bis zwei weitere Filialen zu betreiben“, sagt Schumacher. Zu groß dürfe man allerdings auch nicht werden, daran seien bereits andere Einzelunternehmer der Branche gescheitert.

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