Kreis Mettmann Kreis geht gezielt gegen Rattenbefall vor

Kreis Mettmann · Jahrelang ist nicht gezielt gegen die Nager vorgegangen worden. Jetzt werden kreisweit Köder ausgelegt - auch verstärkt in Ratingen.

 "Die Ratte verendet durch die Aufnahme des Köders", heißt es von Seiten der Kreisverwaltung.

"Die Ratte verendet durch die Aufnahme des Köders", heißt es von Seiten der Kreisverwaltung.

Foto: Busch

Der Gesundheitsausschuss des Kreises Mettmann hat sich mit einer Anfrage der CDU zur Rattenbekämpfung im Kreis auseinandergesetzt. Hintergrund dafür ist eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung, die mit den kreisangehörigen Städten geschlossen wurde. Sie beinhaltet, dass die Organisation der Rattenbekämpfung von den jeweiligen Ordnungsämtern auf den Kreis Mettmann übertragen wird.

Diese Dienstleistung bezieht sich auf Bekämpfungsmaßnahmen im öffentlichen Raum, beispielsweise in den Schächten der Kanalsysteme. Sie soll den kreisangehörigen Städten kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.

"Bekämpfungsmaßnahmen in den Kanälen sind in den letzen Jahrzehnten nur in einer zu vernachlässigenden Anzahl erfolgt", meldet die Verwaltung. Die Ratten konnten sich als Folge dessen in den Kanalschächten, ihrem Hauptaufenthaltsort, ungestört vermehren. Die Umstellung auf das neue System zu Bekämpfungsmaßnahmen soll daher eine nachhaltige Reduzierung der Population bewirken.

Es könne außerdem keinen kausalen Zusammenhang zwischen dem neuen Verfahren und einer vermeintlich gewachsenen Population geben. "Die Ratte verendet durch die Aufnahme des Köders", heißt es von Seiten der Verwaltung.

Eine wichtige Neuerung im geänderten System sieht die Dokumentation der Kanalschächtebelegung vor, so dass Befallsschwerpunkte ermittelt und weitere Planungen darauf abgestimmt werden können. Der Schädlingsbekämpfer arbeitet dabei eigenverantwortlich. In Heiligenhaus, Hilden, Langenfeld, Monheim und Velbert wurden bislang insgesamt 2.835 Erstbelegungen vorgenommen. "Diesen Erstbelegungen sind die jeweiligen Kontrollen, und die notwendigen Nachbelegungen der Köder sind hinzuziehen", erklärt die Verwaltung. In Ratingen erfolgt nun der nächste Einsatz und dann sukzessive die Belegung in den verbliebenen kreisangehörigen Städten.

In Ratingen hatte es in den vergangenen Monaten zahlreiche Meldungen von Bürgern gegeben, die sich über den Rattenbefall in der Stadt beklagten. Vor allem über Facebook meldeten sich Anwohner beispielsweise von der Max-Planck-Straße, der Boschstraße und aus Lintorf. Die Vielzahl der Reaktionen rief auch die Kommunalpolitik auf den Plan. So erklärte der damalige Fraktionsvorsitzende der Bürger Union im Stadtrat, Alexander von der Groeben: "Wir beobachten das Thema sehr genau und müssen leider feststellen: Ein Jahr nachdem die Stadt Ratingen und der Kreis einen neuen Vertrag zur Schädlingsbekämpfung ausgehandelt haben, ist das Problem nicht kleiner, sondern, gefühlt, eher größer geworden. Hier gibt es dringenden Handlungsbedarf für die Verwaltung."

Dazu die Kreisverwaltung: Einzelne Befallsmeldungen wie diese können von den Ordnungsämtern an den Schädlingsbekämpfer übermittelt werden. Vermehrte Meldungen über Rattensichtungen für einen bestimmten Bereich können dazu führen, dass notwendige Belegungen organisiert werden.

"Es muss eine kontinuierliche Fortführung der eingeleiteten Maßnahmen erfolgen, um einen nachhaltigen Erfolg zu erzielen", erklärt die Kreisverwaltung abschließend. Sie gibt an, dass eine Intensivierung der Bekämpfungszeiten dabei unter dem Faktor steigender Kosten zu sehen sei.

Außerdem wird betont, dass die neuen Bekämpfungsmaßnahmen sich ausschließlich auf den öffentlichen Raum beziehen. Auf privatem Grund sind die Grundstückseigentümer zuständig.

(RP)
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