Kreis Mettmann Kreis-CDU wettert gegen Umweltspur

Kreis Mettmann · Vor allem Pendler leiden. Die Umweltspur sorge für höhere Schadstoffbelastung. Düsseldorf soll sie abschaffen.

(RP) Die CDU Kreis Mettmann kam  zum Kreisparteitag zusammen. In der Stadthalle Erkrath wählten die 110 anwesenden Delegierten der zehn Stadtverbände ihre Vertreter für die Bezirks- und Landesparteitage, den Bundesparteitag sowie den Landesagrarausschuss der CDU. „Die Bürgerinnen und Bürger im Kreis Mettmann leiden am meisten unter der Düsseldorfer Umweltspur“, erklärt die Bundestagsabgeordnete Michaela Noll am Podium des Kreisparteitags und stellt sich damit hinter Tausende täglicher Pendler im Dauerstau vor den Toren Düsseldorfs.

„Es ist eine Zumutung für Pendler, mittlerweile anderthalb Stunden lang zum Arbeitsplatz in die nur wenige Kilometer entfernte Nachbarstadt fahren zu müssen“, so die Haanerin. Dabei werden Maßnahmen zur Verbesserung des Umweltschutzes und der Luftreinhaltung sehr begrüßt. Das Kernproblem, das die Delegierten der CDU Kreis Mettmann bei den Umweltspuren in Düsseldorf sehen: Es gibt keine Alternativen. Die Kapazitäten im öffentlichen Nahverkehr reichen nicht aus, die Taktung ist zu gering und Pendlerparkplätze sind kaum vorhanden.

Tatsächlich stelle das auch in Düsseldorf stark umstrittene Konzept der Umweltspuren mittlerweile eine zusätzliche Umweltbelastung und Verkehrsgefährdung dar: Die Belastung durch CO2 und Feinstaub wird durch kilometerlange Staus erhöht – auch auf Ausweichrouten im Stadtgebiet. Zusätzlich verzögert sich die Anfahrt für Rettungsfahrzeuge zur Uniklinik. Das Abstimmungsergebnis beim CDU-Kreisparteitag war entsprechend deutlich: Alle 110 anwesenden Delegierten votierten für den zuvor mit der CDU Düsseldorf abgestimmten Antrag von Michaela Noll und forderten von Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) die Abschaffung der Umweltspuren, bis überzeugende Alternativangebote auf dem Tisch liegen.

Umweltspuren müssten eben intelligent geplant und umgesetzt werden, so der Vorsitzende der CDU Kreis Mettmann, Dr. Jan Heinisch, mit einem Verweis auf die entsprechenden Pläne der Stadt Essen, die stattdessen ein Ampelsystem vorsehen.

Thomas Kufen, CDU-Oberbürgermeister von Essen, war  Hauptredner. Er berichtete von der vielfältigen Arbeit in einer Großstadt mit 590.000 Einwohnern, in der es sehr aufstrebende, aber auch abgehängte Bevölkerungsschichten und Stadtteile gibt, die ganz unterschiedliche Bedürfnisse an die Politik stellen. Kommunalpolitik bezeichnet Oberbürgermeister Kufen, der regelmäßig Bürgerdialoge in den Stadtteilen führt, als verantwortungsvollste und schwierigste Disziplin. Auch weil man sich als ehrenamtlich engagierter Kommunalpolitiker immer auf Gegenwind einstellen müsse.

„Mies machen ist leicht, selber machen schon schwerer, selber besser machen – darauf kommt es an“, so Thomas Kufen unter dem Applaus der Delegierten.

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