Ratinger Handel Geschäfte sollen Hilfsfonds gezielt nutzen

Ratingen · Der vorgeschlagene Krisengipfel der FDP stößt auf Kritik. Man müsse inhabergeführte Läden fördern.

 Die SPD-Fraktion betonte, dass die bereits geschlossene Weltbild-Filiale auf der Oberstraße bereits seit längerer Zeit Probleme hatte.

Die SPD-Fraktion betonte, dass die bereits geschlossene Weltbild-Filiale auf der Oberstraße bereits seit längerer Zeit Probleme hatte.

Foto: Achim Blazy (abz)

Der von der FDP-Fraktion vorgeschlagene Krisengipfel mit Blick auf Gastronomie und Einzelhandel hat bei der SPD-Fraktion für Kritik gesorgt. Bei den von der FDP genannten Geschäften, die in der Innenstadt schließen mussten, handele es sich um schlechte Beispiele, so SPD-Fraktionschef Christian Wiglow. Es gehe bei allen genannten Fällen um große Einzelhandelsketten.

Beispielsweise habe Weltbild seit Jahren Probleme. „Auch von Douglas weiß man in Ratingen mindestens seit anderthalb Jahren, dass die Filiale in Ratingen im Januar 2021 schließen wird“, erklärte Wiglow.

Wenn es einen Krisengipfel geben sollte, dann bitte mit verstärktem Augenmerk auf den inhabergeführten Einzelhandel, die inhabergeführte Gastronomie und auch die inhabergeführten Betriebe der Dienstleistung. Die Erfahrung zeige, dass in der Regel ein inhabergeführtes Geschäft einen Mitarbeiter erst entlasse, wenn es gar nicht mehr anders gehe.

Die Verantwortung und Bindung zwischen den Verantwortlichen und deren Angestellten sei viel enger als bei Ketten, urteilte Wiglow. Die Politik der Stadt hat im Sommer 2020 einstimmig einen Hilfsfonds für inhabergeführte Ratinger Unternehmen ins Leben gerufen, der bisher nicht aufgebraucht wurde.

Hier müsse dringend überlegt werden, ob die Hürden zur Beantragung der Hilfen vielleicht zu hoch sind und wie darüber hinaus auch im Einzelfall schnell und unbürokratisch geholfen werden kann. Wiglow betonte: „Geld ist also da, das sollte auch an die Richtigen gebracht werden.“

Die SPD-Fraktion wird daher Bürgermeister Klaus Pesch auffordern, im Dialog mit dem örtlichen Einzelhandel und der örtlichen Gastronomie unverzüglich Vorschläge zu machen, wie der bestehende Hilfsfonds noch besser genutzt werden kann.

Der FDP-Fraktionsvorsitzende, Dr. Markus Sondermann hat am Sonntag bei einem virtuellen Neujahrsempfang der Liberalen, an dem auch Bürgermeister Klaus Pesch, NRW-Wirtschaftsminister Andreas und die FDP-Bundestagskandidatin Jessica Denné-Weiß mit Wortbeiträgen teilnahmen, noch einmal nachgelegt: Der Einzelhandel dürfe in dieser Situation nicht im Stich gelassen werden darf: „Wir brauchen jetzt dringend Konzepte und Ideen, wie wir die Verödung unserer Innenstadt aufhalten. Aufgabe der Verwaltung muss es sein, die Akteure an einen Tisch zu bringen“, forderte Sondermann.

Pinkwart machte unterdessen deutlich, dass nur Innovationen den Weg aus der Krise begleiten können – auch beim Klimawandel.

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