Ratingen Kochlöffel-Wechsel in der Wasserburg

Ratingen · Gerd und Ksenija Jakob eröffnen am 26. März ihr Restaurant "Haus zum Haus" im alten Gemäuer am Mühlenkämpchen.

 Ksenija und Gerd Jakob haben von Christa Lambart (rechts) das Restaurant Haus zum Haus gepachtet.

Ksenija und Gerd Jakob haben von Christa Lambart (rechts) das Restaurant Haus zum Haus gepachtet.

Foto: dietrich janicki

Der Internet-Auftritt des vorigen Pächters im Restaurant von "Haus zum Haus" war - zumindest gestern - noch aktiv. Doch der neue Mann am Kochtopf, Gerd Jacob, und seine Frau haben schon ganz konkrete Vorstellungen davon, wie sie ihr "neues" Restaurant noch bis zur Eröffnung aufmöbeln wollen. Ganz fremd ist ihnen das Gemäuer der Wasserburg am Mühlenkämpchen nicht, haben sie dort mit ihrem Catering-Unternehmen "Jakobs Gourmetwelt" bereits bei der Trauerfeier für Bruno Lambart die Gäste versorgt und auch beim letzten Konzert Essen und Trinken geliefert und serviert.

Und im Job ist das Ehepaar auch nicht erst seit gestern. Gerd Jakob hat immerhin schon in renommierten Häusern wie im Baden-Badener "Brenners Parkhotel" und in Schloss Reinhartshausen in Eltville gearbeitet, hat im Düsseldorfer Golfklub die Gastronomie geführt wie im Düsseldorfer Rochusclub. Seit 2009 betreiben Gerd und Ksenija Jakob an der Pempelfurtstraße (nahe der Kaiserswerther Straße) ihr Event- und Catering-Unternehmen. Und: die Jakobs wohnen auch in Ratingen und fühlen sich hier wohl.

Sie sind erst die vierten Pächter im Restaurant der Wasserburg, das 1974/75 zum ersten Mal die Pforten öffnete. Sie werden allerdings die ersten sein, die ihre Gäste auch unter freiem Himmel bewirten. Immerhin gibt es viele Wanderer oder Spaziergänger, die gerne im lauschigen Eck zwischen Pferdestall, Poensgenpark, Wald und Hauser Ring noch eine Rast machen und dabei ein Stück Kuchen und ein (draußen gibt's nur) Kännchen Kaffee trinken würden. Je nachdem, wie das Angebot der neuen Gastgeber bei den Ratingern und ihren Besuchern ankommt, können sich die Jakobs sehr gut vorstellen, leichte Gerichte unter den Augen der Pfauenfamilie im Burghof zu servieren.

Sie empfangen demnächst ihre Gäste im wahrhaft ältesten Gemäuer Ratingens, das vor mehr als einem Jahrtausend an der Wegkreuzung zweier Handelsstraßen seine Historie begonnen hat, damals noch als "Motte", als Palisadenburg aus Holz. "Die Ursprünge der heutigen Kernburg mit den markanten Türmen stammen aus dem Jahr 1276, in dem gleichzeitig mit der Gründung der Stadt Ratingen das Geschlecht "Zum Haus" eine befestigte Anlage errichtete und dem "festen Haus" den eigenwilligen Namen gab", berichtet Hausherrin Christa Lambart. Johann zum Haus wurde 1447 Marschall des Herzogtums Berg und baute den Sitz weiter aus.

Auch die Ratinger Burg wurde im 16. und 17. Jh. umgebaut, um die Wohnverhältnisse etwas komfortabler zu gestalten. "Zu ebener Erde werden Gäste auf dem riesigen Sofa in eine Batterie von Kerzen oder den offenen Kamin schauen können, im Obergeschoss und der Galerie gibt es gehobene nationale und internationale, ehrliche und regionale Küche, die den Jahreszeiten angepasst ist", verspricht der Koch, dem man die fränkische Lebensfreude ansieht. Im Keller könnte er, wie früher schon einmal, Weinverkostungen anbieten. Ob die Gäste sich demnächst an einem noblen Mehr-Gänge-Menü laben oder einen Speckpfannkuchen bestellen, ob es Heringsstopp sein soll oder feines Fleisch, bleibt noch dahin gestellt. Aber es soll was ganz Leckeres sein. Schöne Aussicht inbegriffen.

(gaha)
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