Heiligenhaus Klinikum: Nachdenken über Neubau

Heiligenhaus · Die neue Lenkungsgruppe soll bis Jahresende Klarheit schaffen - auch über den Einstieg eines Privatinvestors.

 Die Interdisziplinäre Notaufnahme am Klinikum zählt zu den neueren Errungenschaften innerhalb des Gebäudekomplexes.

Die Interdisziplinäre Notaufnahme am Klinikum zählt zu den neueren Errungenschaften innerhalb des Gebäudekomplexes.

Foto: A. Blazy

Sanieren oder neu bauen? Vor diese Alternative sehen sich die Eignerstädte des Klinikums Niederberg gestellt, seit Schadstofffunde bei Probebohrungen im vergangenen Jahr eines klar machten: Der ehemals vorliegende Baumasterplan für die kommenden Jahre ist Makulatur (unsere Zeitung berichtete mehrfach). Organisatorisch folgte eine Empfehlung der Gesellschafterversammlung an die Stadträte in Heiligenhaus und Velbert, die sich nun auf ein Maßnahmenpaket verständigt haben. Das heißt, in erster Konsequenz: Eine neue Lenkungsgruppe kann ihre Arbeit aufnehmen.

Was wird geprüft? Vorangegangene Gutachten und Bewertungen haben nach Angaben des Klinikums ergeben, dass als Bau-Option nur ein Neubau wirtschaftlich sinnvoll ist. Aus diesem Grund gilt es nun, im Rahmen von umfangreichen Ausarbeitungen eine Prüfung genau dieser Option vorzunehmen. Ziel ist ein Planungsentwurf, der für einen solchen Neubau alle notwendigen Fakten und Notwendigkeiten benennt. Hierzu gehören detaillierte Planungen zu möglichen Bauzeiten und -abschnitten, organisatorischen Auswirkungen, Kosten- und Finanzbedarfen sowie deren Realisierungsmöglichkeiten für die Eigentümer.

Um das nötige Geld "durch eine Eigen- oder Fremdfinanzierung" (Klinikum) sicherzustellen, soll gleichzeitig geprüft werden, inwieweit die Integration eines strategischen Investors/Gesellschafters möglich ist. Diese Prüfung erfolgt im Rahmen eines strukturierten Bieterverfahrens. Der Prozess eines solchen Bieterverfahrens wird durch ein externes Beratungsunternehmen begleitet werden.

Wer prüft? Verantwortlich für die Durchführung beider Prüfverfahren ist der eigens hierfür gegründete und durch die Gesellschafterversammlung berufene Lenkungsausschuss. Diesem Lenkungsausschuss gehören an: der Klinikum-Aufsichtsratsvorsitzenden Ralf Herre (plus Stellvertreter), je ein Vertreter der Städte Heiligenhaus und Velbert sowie zwei durch die Gesellschafterversammlung benannte Mitglieder aus Heiligenhaus und Velbert.

Wieviel Zeit brauchen die Vorarbeiten? Aufgabe dieses Lenkungsausschusses ist es nun, die beiden Prüfverfahren durchzuführen, zu bewerten und anschließend dem Aufsichtsrat sowie den Eigentümergremien zur Entscheidung vorzustellen. Die hierfür notwendigen Ausarbeitungen sind umfangreich und brauchen viel Zeit. Ergebnisse der Untersuchungen werden voraussichtlich Mitte des vierten Quartals 2015 in den Eigentümergremien vorgestellt.

Was passiert am Klinikum bis Ende 2015? Für Klinik-Geschäftsführerin Dr. Astrid Gesang bedeutet die Arbeit der Lenkungsgruppe alles andere als Stillstand bis kurz vor Weihnachten, wie sie betont: "Wir arbeiten selbstverständlich Details unseres Brandschutzkonzeptes ab. Dessen Vorgaben sind ja durch die neue Situation nicht außer kraft gesetzt." Fakt sei aber auch: "Modernisieren können wir das Haus in der aktuellen Lage nicht." Käme es zu einem Neubau, dann würde das einen Zeitraum von etwa fünf Jahren in Anspruch nehmen.

Welche Zukunft hat der Zweckverband als Organisationsform der Eignerstädte? "Das ist so lange offen, wie nicht sämtliche Varianten auf dem Tisch liegen", sagt der Heiligenhauser Beigeordnete Michael Beck. Das aktuelle Vorgehen habe jedenfalls derzeit keinen direkten Einfluss auf finanziellen Einsatz seitens der Stadt.

(RP)
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