Ratinger Wirtschaft Firmen: Klimaschutz wird immer wichtiger

Ratingen · In der Reihe „Dialog Stadt – Wirtschaft“ ging es vor allem um umweltschonende Maßnahmen. Firmen setzen zunehmend auf Solarenergie und E-Autos.

 Beigeordneter Martin Gentzsch vorm Rathaus.

Beigeordneter Martin Gentzsch vorm Rathaus.

Foto: Achim Blazy (abz)

(RP) Auch im siebten Jahr hat die gemeinsam von städtischer Wirtschaftsförderung und Unternehmensverband Ratingen (UVR) durchgeführte Reihe „Dialog Stadt – Wirtschaft“ nichts von ihrer Aktualität verloren. Nun fand sie nochmals in der Form einer Videokonferenz statt. Thema der Dialogveranstaltung war „Klimaschutz in Ratingen – Standortbestimmung und Aussichten“.

Auch Ratingens Bürgermeister Klaus Pesch ließ es sich nicht nehmen, trotz Urlaub virtuell dabei zu sein und die Teilnehmer zu begrüßen. Kämmerer Martin Gentzsch, der auch für die Bereiche Umwelt und interimsweise Digitalisierung zuständig war, erinnerte an das 2017 verabschiedete Integrierte Klimaschutzkonzept und die seither mit hoher Priorität betriebene Umsetzung der dort aufgeführten Maßnahmen. Er erläuterte die Fortschritte anhand vieler Beispiele, etwa aus dem Elektromobilitätskonzept mit neuen Ladepunkten, kostenlosen Lastenrädern und der schrittweisen Umstellung des Fuhrparks auf E-Autos. Außerdem wies er auf aktuelle städtische Förderprogramme zur Dachbegrünung sowie zur Solarenergie hin. Eine Machbarkeitsstudie zum Einsatz von Wasserstoff bei Nutzfahrzeugen sei geplant, außerdem werde man eine Klimaanalyse sowie eine Karte zur Einschätzung künftiger Starkregengefahren beauftragen.

Die Ratinger Klimaschutzmanagerin Elena Plank stellte die Ergebnisse der Klimaschutz-Umfrage bei den Mitgliedern des Unternehmensverbands vor. Quer durch alle Branchen zeigte sich, dass das Engagement für den Klimaschutz bei den Unternehmern weiter steigt und sich eine erhebliche Zahl von Unternehmen bereits langfristige Klimaschutzziele gegeben hat. Bei der Hälfte der Unternehmen werden bereits erneuerbare Energien erzeugt oder sind in Planung. Mehr als die Hälfte der Unternehmen hat Vorgaben für die Auswahl der Firmenwagen, zum Beispiel CO2-Grenzen oder die Vorgabe von E- oder Hybrid-Fahrzeugen.

60 Prozent der Firmen haben bereits Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge auf ihrem Firmengelände. Bisher weniger bekannt sind die Möglichkeiten der Fassaden- oder Dachbegrünung. Die Stadt Ratingen führt dazu ein Online-Seminar am 16. November von 17 bis 19 Uhr durch. Anmeldungen per E-Mail an elena.plank@ratingen.de.

Im Anschluss berichtete Barbara Rübbelke-Dehnhardt, Vorstand der Cetto AG, über ihre Erfahrungen mit dem 2018 begonnenen Einsatz einer Photovoltaikanlage auf einem ihrer Hallendächer mit einer Leistung von 99,9 kWp. Damit könne das Unternehmen rund 20 Prozent des jährlichen Strombedarfs decken. Nach den guten Erfahrungen werde man ein weiteres Hallendach mit Solarpanelen belegen lassen, die im Übrigen immer leistungsstärker würden.

Den Fuhrpark von rund dreißig Fahrzeugen auf elektrische Smart umgestellt hat vor gut einem Jahr Bernd Kantelberg, Inhaber der Pflegeunion Ratingen GmbH. Er betonte, dass die Elektromobilität den Mitarbeitern ersichtlich Spaß mache, außerdem habe sich die Kostenbelastung pro 100 km auf rund ein Drittel reduziert. Herausfordernd sei teilweise die Abstimmung des Ladekonzepts und die Zusammenarbeit von E-Fahrzeug und Ladesäulen auf dem Firmengelände, hier stecke manches noch in den Kinderschuhen, meinte er.

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