Ratingen Cromford-Team stimmt sich auf Konzert ein

Zum dritten Mal veranstaltet der Förderverein des Industriemuseums seine „Classic Night“ auf den Grünanlagen vor dem Herrenhaus.

 Claudia Gottfried am Klavier im Herrenhaus. Hans-Joachim Zimmer, Wolfgang Küpper und Josef-Gerhard Tünkers hören zu.

Claudia Gottfried am Klavier im Herrenhaus. Hans-Joachim Zimmer, Wolfgang Küpper und Josef-Gerhard Tünkers hören zu.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Wenn Wolfgang Küppers von der bevorstehenden musikalischen Veranstaltung erzählt, dann strahlt sein ganzes Gesicht, seine Augen,  man merkt:  Dem Vorsitzenden vom Förderverein des Industriemuseums Cromford liegt die „Classic NIght“ am Herzen. „Uns liegt sehr viel an unserem Museum, wir möchten es für die Öffentlichkeit präsent halten und da helfen natürlich jegliche Veranstaltungen. Die Classic NIght machen wir jetzt bereits zum dritten Mal und wir freuen  uns sehr auf unser diesjähriges Programm.“

Es wird ein ganz besonderes Konzert: Unter einem Zeltdach mitten im Park wird die Sinfonietta Ratingen unter der Leitung von Thomas Gabrisch Stücke unter anderem von Haydn, Beethoven oder Mendelssohn-Bartholdy darbieten, bis hin zu den Beatles. „Wir wollen an diesem Abend die 200-jährige Geschichte der Textilfabrik musikalisch abbilden“, erklärt Museumsleiterin Claudia Gottfried, „die Zeitreise beginnt 1784 mit der Gründung von Cromford und endet 1977 mit der Schließung. Wir haben uns die besonderen Phasen des Unternehmens im Verlauf der Zeit angeschaut und nach deren zeitlicher Einordnung die entsprechende zeitgenössische Musik herausgesucht.“.

So stammt etwa das dritte Werk an diesem Abend, die Militärsymphonie, 4. Satz von Franz Joseph Haydn, von 1794: In diesem Jahr begann auch die Besetzung des Rheinlands unter den Franzosen,  was wiederum auch Auswirkungen auf die Cromfordfabrik hatte. „Linksrheinisch ging es dem Handel unter den Franzosen hervorragend, rechtsrheinisch dagegen gar nicht, es war etwa kaum noch Baumwolle zu bekommen. Daher entschied sich Johann Gottfried Brügelmann unter anderem dazu, sich ebenfalls auch linksrheinisch anzusiedeln“, weiß Claudia Gottfried. Ein anderes Beispiel: aus den 1840er Jahren stammt die zweite Sinfonie, 2.Satz Scherzo von Robert Schumann, genauso wie Felix Mendelssohn-Bartholdys Sommernachtstraum –  beide Stücke werden bei der Classic Night zu hören sein. „Die Brügelmanns haben zu dieser Zeit in der Carlstadt gelebt, so wie auch Schumann an der Bilker Straße und auch Mendelssohn hielt sich an der Schadowstraße auf.  Die Drei kannten sich also und hatten zwischen 1830 und 1850 Kontakt.“

Insgesamt 12 Werke wird die Sinfonietta Ratingen an diesem, hoffentlich sommerlichen Abend auf den Grünflächen der Parkanlage Cromford präsentieren, mit Penny Lane von den Beatles aus dem Jahr 1977 endet die Classic Night – zumindest musikalisch. „Im Anschluss, wenn es langsam dunkel wird, wird es noch ein Feuerwerk geben“, verspricht Wolfgang Küppers. Die Gäste des Abends werden übrigens an langen Tischreihen unter leichter Überdachung sitzen und neben den musikalischen Darbietungen auch Kulinarisches genießen können. „Wir werden zwei verschiedene Vesperpakete anbieten, klassisch oder vegetarisch, das Restaurant Gustus hat uns für diesen Anlass ganz besondere Fingerfood-Variationen kreiert“, schwärmt der Vorsitzende und fügt augenzwinkernd hinzu, „Fingerfood übrigens deshalb, damit sowohl die Musiker, als auch die Gäste nicht von Besteck- oder Geschirrgeklapper gestört werden. Es kann übrigens jeder selbst entscheiden, ob er ein Vesperpaket erwerben möchte oder nicht.“

Auch Kurator Josef-Gerhard Tünkers freut sich sehr auf den 5. Juli, sein Sohn André hat den größten Teil der Organisation übernommen. „Unser Kuratorium besteht aus zwölf Mitgliedern und wir dürfen nicht müde werden, ihnen zu danken, denn ohne sie könnten wir das Museum nicht halten oder solche Veranstaltungen anbieten“, betont Wolfang Küppers voller Dankbarkeit. Nun hofft der engagierte Vorsitzende sehr darauf, dass die rund 200 Gäste, die bei der kommenden Classic Night eine Karte ergattern, ebenso zufrieden und begeistert sein werden wie in den vergangenen zwei Jahren.

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