Synode im Kirchenkreis Niederberg Kirche will Einsatz für Klimaschutz

Niederberg · Die Synode des Kirchenkreises Niederberg beschäftigte sich mit einem ganzen Aufgabenbündel für die nahe Zukunft. Gewaltprävention, Flüchtlingsarbeit und Sanierung von Kirchenimmobilien sind drei der Themen.

 Superintendent Jürgen Buchholz (l.) und Bischof Kurtuk Meliyio bei der Synode des Kirchenkreises Niederberg. Foto:

Superintendent Jürgen Buchholz (l.) und Bischof Kurtuk Meliyio bei der Synode des Kirchenkreises Niederberg. Foto:

Foto: Frank Wessel/Kirchenkreis Niederberg

Der evangelischen Kirche stehen für die Zukunft einige Herausforderungen bevor, die es zu meistern gilt. Das wurde bei der Synode des Kirchenkreises Niederberg deutlich. Zum Kirchenkreis gehört auch die Evangelische Kirchengemeinde Heiligenhaus. Im Juni trafen sich etwa 70 Abgeordnete der Niederberger Gemeinden sowie berufene Mitglieder im Gemeindehaus am Pütt in Wülfrath. Gemeinsam berieten sie über die wichtigesten Themen.

Geleitet wurde die Synode von Superintendent Pfarrer Jürgen Buchholz. „Es ist schön, dass die Synode mal wieder offline stattfinden konnte. Es tut gut, den Menschen real zu begegnen“, sagte er. Das Besondere dieses Mal: Es gab einen Gast aus der Partnerkirche in Kenia (KELC). Bischof Kurtuk Meliyio war angereist, um an der Synode teilzunehmen. In den Zeiten von strengen Corona-Lockdowns in den vergangenen zwei Jahren war das nicht möglich. Er hielt die Predigt beim Eröffnungsgottesdienst in der Wülfrather Stadtkirche.

Bischof Meliyio berichtete der Synode von den Ereignissen in seiner Heimat und den großen Schwierigkeiten, die sie für die Menschen in Kenia mit sich bringen. Dazu gehört nicht nur die Hungersnot. „Vor Corona hatten wir erst Überschwemmungen und dann die Heuschrecken, die auch den letzten Grashalm auffraßen. Während Corona hatten wir einen massiven Lockdown und keine Gottesdienste mehr – aber wir finanzieren unsere Arbeit über die Kollekten in den Gottesdiensten. Das war schwer. Und nun haben wir sehr viele Teenie-Schwangerschaften“, erzählte er. Ohne darüber zu resignieren bedankte er sich für die Unterstützung, die der Kirchenkreis Niederberg seit Jahren zuverlässig leistet.

Eins der wichtigen Themen der Synode stellten die Schutzkonzepte zur Prävention von sexueller Gewalt dar. Hier werden zur Zeit Schulungen für Haupt- und Ehrenamtliche auf allen Ebenen durchgeführt, berichtet Pressesprecher Frank Wessel. Das Motto dieser Schulungen ist: „Gemeinden sollen Schutzorte sein und nicht Tatorte“. Mit Blick auf den jüngsten Missbrauchsskandal um einen Wermelskirchener Mann, in dem auch ein Wülfrather involviert ist, ist das Thema wichtiger denn je.

Außerdem thematisiert wurden die Gemeinwesenarbeit, die Flüchtlingsarbeit und ein Konzept für die Social-Media-Arbeit. Die Kirche möchte künftig noch stärker in den sozialen Medien Präsenz zeigen, erläutert Frank Wessel. Dadurch sollen jüngeren Menschen besser erreicht werden. Das gilt vor allem für die Zielgruppe der 20 bis 35-Jährigen. „Das ist statistisch gesehen die größte Gruppe derjenigen, die aus der Kirche austreten“, merkt der Sprecher zum Hintergrund an.

Ein weiterer, wichtiger Aspekt, dem sich die Kirche widmen möchte, ist das Thema Umwelt. Einstimmig wurde auf der Synode eine halbe Stelle für die Klimaschutzkoordination eingerichtet. Damit beteiligt sich der Kirchenkreis an den ambitionierten Zielen, die die Landeskirche vorgibt: Bis 2025 soll der CO2-Ausstoß halbiert werden und bis 2035 sollen die Gemeinden treibhausneutral arbeiten. Eine wesentliche Rolle wird dabei eine energetische Sanierung der Kirchenimmobilien spielen, die bei manchen Gebäude schwierig sein wird. Herausfordernd wird es etwa dann, wenn ein Gebäude unter Denkmalschutz steht und mit den modernen energetischen Standards vereint werden muss. Ein Klimaschutzkoordinator soll helfen.

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