Endlich wieder auf der Bühne Kinder- und Jugendchor erntet Applaus

Ratingen · Nach zweijähriger Pause gestaltete der Kinder- und Jugendchor der Musikschule jetzt wieder ein Weihnachtskonzert. Die ungewohnte Stadttheaterbühne brachte organisatorisch einige Probleme, das Programm begeisterte.

 Der Kinder- und Jugendchor der Musikschule Ratingen stimmte im Stadttheater auf die Weihnachtszeit ein.

Der Kinder- und Jugendchor der Musikschule Ratingen stimmte im Stadttheater auf die Weihnachtszeit ein.

Foto: Achim Blazy (abz)

() Nach zweijähriger, coranabedingter Pause, gab es jetzt wieder das traditionelle Weihnachtskonzert, diesmal jedoch nicht wie gewohnt in der Stadthalle, sondern im Stadttheater. Diese Veränderung brachte massive Probleme mit sich. Im Mittelpunkt der Bühne, wo eigentlich die Chöre ihren Platz haben sollten, befanden sich der große Konzertflügel und eine neuerworbene E-Orgel. Dahinter, zwar auf einem Podest, standen die Ratinger Spatzen und der Kinder- und Jugendchor. Beide Chöre konnten von den vorderen Reihen schlecht oder gar nicht gesehen werden. Es gab viel Unmut deswegen beim Publikum.

Edwin Pröm, der das pausenlose Konzert auf Socken leitete (wahrscheinlich wegen des besseren Feelings zum Orgelpedal) begann mit dem gemeinsamen Lied: „Alle Jahre wieder“.

Zum Eröffnungslied „Wir sitzen zusammen und feiern Advent“ durften die hinter Glas stehenden Kerzen aus Feuerschutzgründen nicht angezündet werden. Die Ratinger Spatzen sangen dann recht begeistert: „Morgen kommt der Weihnachtsmann“; „Lasst uns froh und munter sein,“ und „Morgen, Kinder wird’s was geben“.

Dann folgten die Harfenbeiträge: Zunächst spielte sehr ausdrucksvoll Chiu Yishan an der kleinen Harfe das bekannte Kinderlied: „Weißt du wie viel Sterne stehen?“ Kommentar einer vierjährigen Konzertbesucherin, die mit Ihrer Mutter aus Halle an der Saale angereist war: „Kenn ich alles!“

Dann zeigten Mathea Freise, Marieke Viehweg, Sofia Judt und Yüksel Pelin Su ihr Können an der kleinen Harfe und erfreuten das Publikum mit sehr schönen Volksliedern aus Schweden, Wales und England.

Der 16-köpfige Konzertchor präsentierte dann das französische Weihnachtslied: „Engel bringen frohe Kunde“, den a-cappella Vortrag: „Lasst uns lauschen, heilige Engel“ und mit Orgelbegleitung von M. Prätorius: „Es ist ein Ros‘ entsprungen.“ Alle drei Stücke wurden hervorragend und zutiefst anrührend vorgetragen.

Das Publikum durfte danach wieder mit Orgelbegleitung: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ anstimmen.

Die choreigene Solistin Dina Lysenko, Sopran, sang im Anschluss sehr gefühlvoll und ausdrucksstark von Domenico Scarlatti: „Giá il sole dal Gange“. In den 70-er Jahren gehörte dieses Lied zum Standardprogramm von Luciano Pavarotti.

In der weiteren Programmfolge präsentierte der Konzertchor: „Something told the wild gees“ von S. Potterfield; „As long as there’s Christmas“ von R. Portman und das bekannte „A new Year Carol“ von Benjamin Britten. Die Sänger bekamen recht herzlichen Applaus.

Nathalie Rothe, nun an der großen Harfe, spielte: „Aljonushka“ von M. Mchedelov das anspruchsvolle Stück großartig und auswendig.

Der Konzertchor überzeugte nun erneut mit sehr feiner wechselnder Dynamik: „Freu dich, o Welt“ von G.F. Händel, das berühmte „Ave verum“ von W. A. Mozart und das „O salutaris hostia“ aus der einzigen lateinischen Messe für Kinderstimmen von Leo Delibes, dass in Frankreich nach dem Sanctus gesungen wird.

Es folgte noch eine Harfendarbietung, vorgetragen von Kathrin Kulik Sie spielte sehr überzeugend: „Thema con Variazioni“ von G. F. Händel.

Den Schluss des Programms gestaltete wiederum der Konzertchor mit „Joulun Kellot“ aus Finnland, hierbei hätte eine Textübertragung sich positiv auf das Verständnis des Liedes ausgewirkt.

Der immer wieder beliebte „Polarexpress“ mit den bekanntesten amerikanischen Weihnachtsliedern war wieder ein willkommener Schlusspunkt. Das Publikum durfte zum Abschluss gemeinsam mit allen Beteiligten „O, du fröhliche“ singen. Es gab viel Applaus und Blumen für Edwin Pröm und Harfenlehrerin Chaya Zhao.

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