Heiligenhaus Kinder testen die Kegelbahn

Heiligenhaus · Die Organisatoren der Ferienaktion präsentieren drei Tage lang ihren umwerfenden Sport.

 Wenn die Sportkegler einladen, kann es auf der Anlage an der Selbecker Straße schon mal eng werden. Die Ferienaktion ist beliebt.

Wenn die Sportkegler einladen, kann es auf der Anlage an der Selbecker Straße schon mal eng werden. Die Ferienaktion ist beliebt.

Foto: RP-Foto. A. Blazy

Die Ferien dort verbringen, wo sonst echte Bundesligaspieler ihre Spiele austragen, das taten gestern 24 Kinder auf der Anlage der Heiligenhauser Sportkegler. Mit viel Elan und vor allem mit richtig viel Spaß bevölkerte also der Nachwuchs die vier Profi-Bahnen und entdeckte dabei einen Sport, der den Spieler auf vielen Ebenen fordert, aber immer noch Randsportart ist.

Stets in den Ferien lädt der Verein interessierte Kinder und Jugendliche ein, an einem Aktionstag mit zu machen, kostenfrei und natürlich mit fachlicher Betreuung. "In diesem Jahr hatten wir für die Aktion so viele Anfragen, dass wir leider auch einigen absagen mussten", sagt Bernhard Grote. Dass die Nachfrage so hoch ist, freut den Geschäftsführer des rund 100-köpfigen Vereins. Denn die aktuell etwa 20 Jugendlichen im Verein könnten durchaus Zuwachs gebrauchen, "aber wie für viele Vereine ist es auch für uns schwierig, Nachwuchs zu finden und bei der Stange zu halten".

Schulische Verpflichtungen würden den Spielern wenig Zeit für ein Hobby lassen, das den Spieler auf vielen Ebenen fordert: Man braucht Konzentration, Präzision und tatsächlich auch eine gewisse gesunde Fitness, trotzdem ist es ein Sport, der generationsübergreifend gespielt werden kann. "Man kann vor allem bis ins hohe Alter kegeln, und der Rentner kann hier immer noch gegen den Jungspund gewinnen", sagt Grote, während der Nachwuchs viele verschiedene Kegelformen kennenlernt und jetzt einmal im Dunklen kegelt. "Wir hatten hier schon körperlich hochtrainierte Sportler auf der Bahn, die vollmundig gestartet sind - und die deftigen Muskelkater geerntet haben." Von wegen also reiner Kneipensport. "Als ich noch berufstätig war, hat mit der Sport auch oft geholfen, mich zu entspannen und auf andere Gedanken zu kommen", sagt Grote, der selbst seit 1972 Kegelsportler ist. "Damals kamen wir Lehrlinge bei Kiekert auf die Idee, als Gruppe kegeln zu gehen. Damals natürlich noch als reiner Kneipensport. Im Dorfkrug haben wir angefangen. Einer der Kellner dort war auch Sportkegler und hat uns dann den Sport gezeigt."

Der Verein, dem er dann beitrat, hat 1990 die Räume des ehemaligen Freibad-Restaurants zur bundesligareifen Sportkegelanlage um- und angebaut, "mit sehr viel Eigenleistung", wie sich Grote erinnert. Damals war die Bundesliga schon das Ziel, dafür braucht man aber vier Bahnen.

"Wir haben uns damals an den Ratingern orientiert, die schon eine Anlage hatten und die wir natürlich sportlich einholen wollten - was wir geschafft haben", freut sich der leidenschaftliche Kegler.

"Viele sind erstaunt, wenn wir erzählen, dass wir im Kegelsport tatsächlich seit zehn Jahren in der Bundesliga mitspielen", sagt Grote.

Er schaut mit großer Freude zu den Ferienkeglern, die "seinen" Sport gerade erst entdecken.

In vielen Vereinen werde wenig Wert auf die Jugend gelegt, "so dass uns unsere Spieler gerne abgeworben werden". Das spüre man aktuell vor allem in der Damenmannschaft, so Grote.

(RP)
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