Heiligenhaus Kinder lernen alles über Brandschutz

Heiligenhaus · Dazu sind Feuerwehrleute schon in Kitas unterwegs. Und sie denken über eine Heiligenhauser Kinderfeuerwehr nach.

 Jugendfeuerwehren - hier eine Übung in Ratingen - haben schon Tradition. Kinderfeuerwehren sind dagegen noch eher selten.

Jugendfeuerwehren - hier eine Übung in Ratingen - haben schon Tradition. Kinderfeuerwehren sind dagegen noch eher selten.

Foto: Achim Blazy

Wie schnell ein Brand in einem Haus ausbrechen kann, das lernen Heiligenhauser Kinder jetzt ganz anschaulich: Mit einem sogenannten Rauchdemohaus zieht Stadtbrandinspektor Jörg "Paletti" Brunnöhler nun durch die Kindergärten und zeigt, ganz spielerisch, zahlreiche Arten, wie ein Brand entstehen kann.

In dem Häuschen kann man ganz besonders gut zeigen, wie sich der eigentlich gefährliche Faktor, der Rauch, durch offene Türen ausbreitet. Die Kinder können mit eigenen Augen beobachten, was Feuer bedeutet. So begreift man viel schneller als durch lange Erklärungen. Seit dem vergangenen Jahr hat die Heiligenhauser Feuerwehr die Brandschutzerziehungsmaßnahmen für Kinder verstärkt, das Rauchdemohaus ist eine gute Grundlage, mit den Kindern ins Gespräch zu kommen. Und mit Jörg Brunnöhler hat man genau den richtigen Mann für die Aufgabe.

Denn noch immer gehört "Feuerwehrmann" oder "Feuerwehrfrau" zu den beliebtesten Antworten von Kindern auf die Frage, was sie mal werden wollen. Das hören die Experten gern, denken aber auch darüber nach, ob und wie sich solche Begeisterung in Formen gießen lässt. Dase geballte Interesse zeigt sich zum Beispiel auch regelmäßig bei den Tagen der offenen Tür, die die Feuerwehr an ihrem Hauptsitz veranstaltet. Eine Fahrt mit dem großen Feuerwehrauto zum Beispiel bleibt dabei besonders lange im Kopf. Genau dort möchte man jetzt ansetzen: "Wir suchen Menschen, die Lust und Spaß daran haben, ehrenamtlich eine Kinderfeuerwehr aufzubauen und unsere Freiwillige Feuerwehr zu unterstützen", sagt Jan Heinisch. Der Brandoberinspektor und Vorsitzende des Verbandes der Feuerwehren NRW spricht dabei nicht nur Feuerwehrleute an. "Pädagogisch geschulte Leute wären natürlich wünschenswert, aber das ist keine Grundvoraussetzung. Vielmehr geht es um die Begeisterung." Im Rahmen der großen Kampagne zur Mitgliederwerbung (wir berichteten), will man Kinder ab sechs Jahren früh abholen und die kindliche Begeisterung an der Feuerwehr erhalten. Wie Kinderfeuerwehr aussehen kann, ist dabei der Kreativität der handelnden Köpfe überlassen. "Basteln, Spielen, ein bisschen wie ein immerwährender Kindergeburtstag." In Monheim hat sich gerade ganz frisch eine Kinderfeuerwehr gegründet.

"Wissenschaftliche Studien zeigen, dass man die Schüler so früh wie möglich ansprechen muss, damit sie dabei bleiben", sagt die Projektleiterin der "FeuerwEhrensache" aus dem Innenministerium, Heike Vehling. Seit dem Inkrafttreten des Gesetzes über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) im Januar 2016 ist es in NRW möglich, Kinder ab sechs Jahren in die (Kinder-)Feuerwehr aufzunehmen. Neu ist auch, dass die Betreuer kein Mitglied der Einsatzabteilung sein müssen. "Kinder- und Jugendfeuerwehr greifen inhaltlich natürlich ineinander", sagt Heinisch.

60 Prozent der Heiligenhauser Feuerwehrleute in der Einsatzabteilung waren schon in der Jugendfeuerwehr aktiv, die ab zwölf Jahren beginnt.

(sade)
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