Ratingen und die Nachhaltigkeit Kleiderbörse geht auch mit Kostümen

Ratingen · Premiere für die Organisatoren von „Ratingen nachhaltig“: Bei ihnen gab es neben Standard-Auswahl ein buntes Angebot für Karnevalsfreunde.

Aufblasbare Bienenkostüme standen hoch im Kurs. Maria Lopez suchte auf der Börse von „Ratingen nachhaltig“ Originelles für ihre Tochter, beraten von Mitorganisatorin Meike Tünkers (r.).

Aufblasbare Bienenkostüme standen hoch im Kurs. Maria Lopez suchte auf der Börse von „Ratingen nachhaltig“ Originelles für ihre Tochter, beraten von Mitorganisatorin Meike Tünkers (r.).

Foto: Achim Blazy (abz)

Die erste Ahnung von Frühling liegt in der Luft. Die Sonne kommt immer wieder durch und die Stimmung ist entspannt, als auf dem Gelände des „Huberts 1908“ an der Minoritenstraße die Kleiderständer bestückt werden. Neben regulärer Kleidung, wie Jeans und Oberteilen, Schuhen und Röcken gibt es dieses Mal jedoch auch einen Ständer extra für Karnevalskostüme. Denn die Kleidertauschparty wurde am Samstagnachmittag in der Karnevalsedition zelebriert.

„Es ist das erste Mal, dass wir Karnevalssachen mit dabei haben“, sagt Alexandra Habot von „Ratingen nachhaltig“, dem Verein, der die Kleidertauschbörsen regelmäßig organisiert. „Karnevalskostüme sind ja mit der heißen Nadel genäht“, meint sie weiter. Keiner wolle zweimal dasselbe Kostüm tragen. „Deshalb eignen sich diese Sachen sehr gut zum Tausch.“

Schon im vergangenen Jahr überlegte sich der Verein, eine Karnevalstauschbörse zu veranstalten. Und mit dem Huberts 1908/Café Bös wurde dafür auch der passende Ort gefunden. „Herr Bös ist ein Karnevalsfan“, meint Alexandra Habot. So laufen im Hintergrund kölsche Karnevalslieder, Berliner mit Füllung stehen auf der Karte sowie eine heiße Linsensuppe.

Durften die Leute bisher fünf frisch gewaschene und gut erhaltene Kleidungsstücke mitbringen, hat „Ratingen nachhaltig“ dies reduziert auf drei. „Wir hoffen, dass sich dadurch die Qualität etwas steigert“, meint Maike Tünkers. „Selbst wenn viel durchgetauscht wird, bleibt am Ende immer etwas übrig.“ Das soll so gering wie möglich gehalten werden.

Das Prinzip ist einfach. Es dürfen drei Kleidungsstücke mitgebracht und so viele, wie gewünscht, wieder mitgenommen werden. Auch Passanten, die zufällig vorbei kommen und nichts zum Tauschen dabei haben, dürfen gerne etwas mitnehmen. Denn die Kleidertauschbörse versteht sich als aktives Zeichen gegen die Wegwerfmentalität in der Bekleidungsbranche.

 Die Kleidertauschbörse versteht sich – auch unkarnevalistisch – als aktives Zeichen gegen Wegwerfmentalität.

Die Kleidertauschbörse versteht sich – auch unkarnevalistisch – als aktives Zeichen gegen Wegwerfmentalität.

Foto: Achim Blazy (abz)

Das hat sich inzwischen auch bei den Ratingern herumgesprochen. „Man kennt sich“, freut sich Maike Tünkers. „Die Leute fragen schon, wann die nächste Kleidertauschbörse stattfindet.“ Auch die Karnevalsedition wird gut angenommen. Der Renner sind die Bienen-Kostüme. Der Körper lässt sich aufblasen, so dass sich der Träger des Kostüms wirksam in eine Biene verwandelt. Maria Lopez hat sich das Bienen-Kostüm erst genau angesehen, dann mit dem Smartphone fotografiert. „Das schicke ich meiner Tochter“, verrät sie. Von ihr hat sie den Auftrag, nach einem Karnevalskostüm Ausschau zu halten. „Eigentlich wollte meine Tochter mitkommen“, so Maria Lopez. Aber ein Wasserschaden kam als Notfall dazwischen. Die Kleidertauschbörsen finden Maria Lopez und ihre Tochter klasse. „Wir sind oft hier“, verrät sie. „Ich war schon beim ersten Mal hier.“ Die Idee sei toll. „Man hat ein paar Sachen weniger im Schrank und kann tauschen.“ So haben gleich mehrere Leute was davon. Und gut für Umwelt und Klima ist es auch.

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