Idee für Ratingen Junge Erwachsene planen Treffpunkt

Ratingen · Für Kinder und Jugendliche gibt es in Ratingen eine Vielzahl von Angeboten. Doch wohin, wenn die Schulzeit vorbei ist? Bisher zieht es die Altersgruppe in die Großstädte. Das soll sich nun ändern.

 Louis Steininger (links), Aaron Strunk (rechts) und Vivien Aust gehören zu den Gründungsmitgliedern.

Louis Steininger (links), Aaron Strunk (rechts) und Vivien Aust gehören zu den Gründungsmitgliedern.

Foto: Verein/Kersten Alexander

Zu alt fürs Jugendzentrum, zu jung fürs klassische Kulturprogramm: Die Altersgruppe zwischen 18 und 30 Jahre findet in Ratingen meist kein adäquates Angebot. Das soll sich mit dem „Living Room“ ändern. Geplant ist ein gemütlicher Coworking-Space von jungen Erwachsenen für junge Erwachsene ohne Verzehrzwang und mit vielfältigem Abendprogramm.

„Viele junge Erwachsene interessieren sich für Kultur, Kreativität und Unternehmertum“, sagt Vivien Aust vom Verein, der sich für die Umsetzung des Projekts gegründet hat. Wegen des fehlenden Angebots würden sich die meisten jungen Menschen nach dem Beenden der Schule dazu entscheiden, in eine andere, größere Stadt zu ziehen. „Mit unserem Pilotprojekt wollen wir dieser Abwanderung entgegenwirken und die Kultur der jungen Erwachsenen in Ratingen stärken“, sagt Vivien Aust.

Die Idee ist es, ein Café beziehungsweise einen Co-Working-Space in der Ratinger Innenstadt einzurichten. Junge Erwachsene sollen an diesem Ort die Gelegenheit bekommen, tagsüber eigene Projekte auszuarbeiten, sich mit Freunden zu treffen oder einfach für die Uni beziehungsweise für die Schule zu lernen. Einen Verzehrzwang soll es nicht geben, die Besucher können sich, wenn gewünscht, Essen und Trinken selbst mitbringen.

Abends soll die Einrichtung für Kleinkünstler, Singer-Songwriter und Speaker geöffnet werden, um ihre Arbeit zu präsentieren. Der Name „Livingroom“ soll nicht nur der des Cafés sein, sondern des Podcasts. In entspannter Atmosphäre sollen die Besucher arbeiten können, aber auch ihre Freizeit verbringen.

Es handelt sich um ein gemeinnütziges Projekt, weshalb ein großer Teil durch Fördertöpfe und Spenden finanziert wird und auch durch die Unterstützung der Stadt Ratingen, die zunächst die Miete für die Räume übernehmen wird. Mit dem ersten Ziel der Crowdfunding-Kampagne, welches bei 25.000 Euro liegt, kann der Verein das Projekt umsetzen und alle Sachkosten decken.

Für die Ausstattung und Einrichtung haben die Gründungsmitglieder das zweite Ziel auf 35.000 Euro angelegt. Das Café ist als Pilotprojekt geplant und soll vorerst bis Ende 2023 laufen. Wie und ob das Projekt danach fortgeführt wird, entscheidet sich während der Laufzeit. Regelmäßige Updates kann man auf den Social Media-Kanälen  des Vereins verfolgen.

Eigentlich hatten sich die Initiatoren schon Räume an der Mülheimer Straße ausgesucht. Doch das hat sich zwischenzeitlich zerschlagen. „Aktuell sind wir gemeinsam mit der Stadt auf der Suche nach einer Alternative und haben auch einige Objekte im näheren Blickfeld, haben uns aber noch nicht festgelegt. Auf der anderen Seite haben wir Gespräche mit der Politik aufgenommen und bereits über eine Förderung durch die Haushaltsmittel der Stadt beraten. Wir suchen neben dem Crowdfunding auch nach weiteren Finanzierungsmöglichkeiten“, erklärt Vivien Aust zur aktuellen Situation.

Das erste Event in Form eines Livestream-Konzerts mit dem Ratinger Alexander Seidl hat inzwischen im Local Unverpackt Laden stattgefunden, welches sich auch auf YouTube als Aufnahme ansehen lässt. Auch die ersten Podcastfolgen sind auf YouTube zu finden. Und das Wichtigste. Der Link zum Crowdfunding ist freigeschaltet (siehe Infobox).

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