Ratingen Jugendrat kämpft für Jugendzentrum

Ratingen · Erste Sitzung des neu gewählten Gremiums. Auch die Jungpolitiker fordern eine eigenen Treff für Homberg.

 Die neue Jugendratsvorsitzenden Max Julius Werthebach und Teresa Dietz freuen sich auf ihre Aufgaben.

Die neue Jugendratsvorsitzenden Max Julius Werthebach und Teresa Dietz freuen sich auf ihre Aufgaben.

Foto: Achim Blazy

Die rührige FDP-Chefin Tina Pannes hielt sich mit Lob nicht zurück: "Ich finde es toll, wie engagiert die Jugendlichen sind. Das freut mich unheimlich", so Pannes, selbst Gründungsmitglied des Gremiums, bei der konstituierenden Sitzung des neuen Jugendrates im kleinen Saal der Stadthalle.

Und da bewiesen die Nachwuchspolitiker, dass sie sich in der Stadt einmischen und mit ihren Beschlüssen der Stadtverwaltung auch in neuer Besetzung Arbeit machen wollen. Aber bevor es an die Inhalte ging, musste erst einmal gewählt werden, da der bisherige Sprecher Jean-Pierre Hecht aus Altersgründen nicht mehr dabei ist. Seine Nachfolgerin wurde mit einem Traumergebnis von weit über 90 Prozent die Lintorferin Teresa Dietz. Sie ist schon seit zwei Jahren dabei und war zuletzt vor allem in der Organisation des Politdinners und beim Politbattle (Podiumsdiskussion der Bürgermeisterkandidaten des Jahres 2014) aktiv: "Ich möchte gerne Verantwortung übernehmen", hatte sie in einer kurzen Vorstellungsrede gesagt.

Dass sie mit 19 Jahren so etwas wie der Dino im Jugendrat ist, dürfte letztlich sicherlich auch zu ihrer Wahl beigetragen haben. Während es in der politischen Erwachsenenwelt oft nicht so einfach ist, frühzeitig Nachwuchs an Führungsaufgaben heranzuführen, klappt das bei den Jugendlichen offensichtlich ganz gut. Denn als zweiter Sprecher wurde mit Max Werthebach ein erst 16-jähriger angehender Abiturient des Kopernikus-Gymnasiums gewählt. Und eins wurde schon bei der ersten Sitzung deutlich, die beiden Sprecher harmonieren gut miteinander. Da könnte einiges auf die große Politik und Verwaltung zukommen.

Das bekam das Jugendamt dann auch schon gleich im weiteren Verlauf der Sitzung zu spüren, als es um ein Jugendzentrum für Homberg ging. Dass dort etwas geschehen muss, da waren sich alle Mitglieder des Jugendrates einig. Zwei Mal wöchentlich gibt es im Café du Nord an der Dorfstraße einen Jugendtreff, an den Freitagabenden sind bis zu 90 Jugendliche dort. Und das in von der evangelischen Kirche gemieteten Räume, die nicht gerade auf dem modernsten Stand und vor allem viel zu klein sind.

Schon die erwachsenen Politiker des Jugendhilfeausschusses hatten sich vor einigen Tagen intensiv über das Problem ausgetauscht. Der Jugendrat brachte jetzt allerdings Bewegung in die Sache. So soll es auf Vorschlag der Verwaltung noch in diesem Jahr einen runden Tisch mit der Verwaltung geben, an dem sich Besucher und Stadt intensiv damit beschäftigen wollen, wie ein fachlich begleitetes größeres Angebot im Stadtteil etabliert werden kann. Spätestens im Jugendhilfeausschuss im März soll dazu eine Vorlage aus dem Rathaus vorliegen. Bis dahin sollen aber einige Maßnahmen schon umgesetzt sein - unter anderem die Reinigung der Café-Räume. Obwohl dort an zwei Tagen Angebote stattfinden, lässt die Kirche als Eigentümerin nur einmal wöchentlich reinigen - "eindeutig zu wenig", befand der Jugendrat. Außerdem beantragten die Jugendlichen die Bereitstellung weiterer finanzieller Mittel, um mit zusätzlichen Mitarbeitern die Angebote zu erweitern.

Der Jugendrat wird auch 2016 an Altweiber wieder auf dem Marktplatz eine Feier organisieren, anschließend geht es in der Stadthalle weiter. "Dieses Konzept hat sich sehr gut bewährt", sagte Bürgermeister Klaus Pesch.

(RP)
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