Heiligenhaus Jugendpolitik geht online neue Wege

Heiligenhaus · Mit der Plattform "Youthpart" ist ein neues Instrument für mehr Beteiligung am Start. Das allein reicht aber nicht, finden die Macher.

 Sie sind die Macher hinter der Online-Plattform "Youthpart": Ianosch Tzouvaras, Rebecca Ritterbach, Alexander Przetak, Mark Wiese (von vorn).

Sie sind die Macher hinter der Online-Plattform "Youthpart": Ianosch Tzouvaras, Rebecca Ritterbach, Alexander Przetak, Mark Wiese (von vorn).

Foto: A Blazy

Wenn es im Rathaus Urkunden für besonders fähige junge Leute gibt, dann klingt das schwer nach Traditionstermin. Gestern war es ganz anders. Rebecca Ritterbach (18), Ianosch Tsouvaras (18), Mark Wiese (24) und Alexander Przetak (17) sind seit knapp anderthalb Jahren die treibenden Kräfte eines brandneuen Modells für mehr Jugendbeteiligung in Politik und (kommunaler) Gesellschaft.

Die Teamarbeit - zuletzt mit Teilnehmern der sechs anderen beteiligten Städte am bundesweiten Pilotprojekt "youthpart" in Berlin - brachte für die Gruppe die ein oder andere faustdicke Überraschung. Vor allem dort, wo es nicht um die Beteiligung via Online-Plattform ging. "Wir haben von Anfang an überlegt, wie wir die Jugendlichen erreichen - und wie die genaue Zielgruppe aussehen könnte", sagt Ianosch. Zu einem gemeinsamen Forum kamen dann "viel mehr viel jüngere Teilnehmer, als wie eigentlich dachten". Junge Leute ab zehn Jahre kamen - auch um mit erwachsenen Kommunalpolitikern zu diskutieren. "Besonders die Kleinen haben den Politikern richtig Feuer unter dem hintern gemacht", so das augenzwinkernd vorgetragene Resümee.

Überraschung Nummer zwei: Auch wenn jetzt der Anschub geschafft ist - "es braucht auch das Miteinander persönlicher Kontakte", sagt Rebecca. Es sei eben verkehr zu denken, nur weil es etwas im Internet gebe, sei hohes Interesse automatisch gesichert.

Das gilt als Nächstes für die Wahlen zum Jugendrat im Februar, Hier ist Wahlbeteiligung auf elektronischem weg möglich. Aber die "Youthpart"-Macher wollen sich auch hier nicht allein auf das Instrument "Online-Plattform" verlassen. Ianosch: "Zurzeit gibt es federführend des Arbeitskreis Jugendrat, der die Wahlen vorbereitet."

Am Ende der Pilotphase gibt es neben einem schriftlichen Leitfaden, herausgegeben von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, auch ganz Praktisches. So soll zeitnah eine der Heiligenhauser Ideen umgesetzt werden. Nahe der BMX-Anlage am Panoramaradweg soll es einen Grillplatz geben.

Und auch organisatorisch gibt es Neuerungen, die auf das Pilotprojekt zurückgehen: "Almut Schuldmann Brack begleitet ab sofort das Thema Jugendbeteiligung vom Jugendamt her", erklärt Fachbereichsleiter Thomas Langmesser. Zu diesem Zweck sei eigens eine "Stellenanteil" eingerichtet worden. Derweil freut sich Bürgermeister Heinisch darüber, dass das Pilotprojekt mit Heiligenhauser Beteiligung bald bundesweit an den Start gehen soll - ministeriell gefördert.

(RP)
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