Kreis Mettmann Jäger im Kreis schießen weniger Wild ab

Kreis Mettmann · Der Jagdbeirat zog Bilanz: Deutlich weniger Hasen wurden zur Strecke gebracht, dafür aber mehr Füchse und Nilgänse.

 Die Jäger haben im vergangenen Jahr mehr Füchse erlegt.

Die Jäger haben im vergangenen Jahr mehr Füchse erlegt.

Foto: Bauer

Einmal im Jahr trifft sich der Jagdbeirat des Kreises Mettmann, um über die letzte Saison zu berichten und aktuelle Entwicklungen zu diskutieren. Das Gremium, das die Funktion eines Fachausschusses hat, setzt sich neben Vertretern der Kreisverwaltung hauptsächlich aus erfahrenen Jägern zusammen. Im Mittelpunkt standen diesmal die Abschusszahlen der Saison 2017/18 sowie die Bedrohung durch die Afrikanische Schweinepest.

Wie Kreisjagdberater Reinhardt Weniger berichtete, sind die Bestände der meisten Wildtierarten gegenüber der vorherigen Saison zurückgegangen. Während 2016/17 noch 718 Kaninchen und 234 Hasen zur Strecke gebracht wurden, waren es in der letzten Saison nur noch 261 Kaninchen und 143 Hasen. "Ich kann mir das einfach nicht erklären" gestand Weniger. Möglicherweise habe es etwas mit dem Schnitt von Hecken oder dem wachsenden Bestand des Uhus im Kreis zu tun.

Die Zahl der erlegten Ringeltauben geht ebenfalls seit 2014 kontinuierlich zurück (von 6837 auf 5274). Der Fasan spielt mit nur noch zehn Abschüssen quasi keine Rolle mehr. Zuwächse gab es dagegen beim Fuchs und der Nilgans. Die Abschüsse sind seit 2013 auf nun 160 gestiegen. "Ich hab die Brust der Nilgans probiert, ist lecker", kommentierte Reinhardt Weniger.

Sorge bereite dem Jagdberater auch der Dachs. Von den 127 gemeldeten Tieren waren 59 allein im Straßenverkehr zu Tode gekommen und zählen daher als Verlust. "Die Jagdzeit ist zu spät im Jahr, wo es sehr früh dunkel wird", sagte Weniger. Der Gesetzgeber müsse die Jagdzeit dringend vorverlegen, forderte der Jagdbeirat.

Die Afrikanische Schweinepest ist zwar auf dem Vormarsch, aber im Kreis Mettmann noch nicht angekommen. "Wir haben von behördlicher Seite noch nichts veranlasst" erklärte Nicole Schilling vom Kreis-Ordnungsamt. Die Krankheit werde auch durch den Menschen übertragen, so dass ein achtlos weggeworfenes Wurstbrötchen am Wegesrand eine große Gefahr darstelle. Sollte die Schweinepest ausbrechen, müssten vermehrt Frischlinge bejagt werden, um über die Jungtierpopulation die Seuche einzudämmen. "Das würde die Pest nicht aufhalten, nur verlangsamen", erläuterte Schilling. Zum Glück sei Mettmann jedoch ein generell schweine-armer Landkreis. Die 178 erlegten Wildsauen stammten hauptsächlich aus Hilden und Langenfeld sowie dem Nordkreis.

Alfred Bruckhaus wunderte sich, dass einige Wildtierarten gar nicht in der Liste des Jagdberaters auftauchten. So kam es zu einer Diskussion über die Meldepflicht von Jägern. Offenbar wüssten nicht alle, dass auch Meldung zu machen sei, wenn gar kein Abschuss erfolgt sei - die so genannte "Nullmeldung". "Die Kommunikation ist mangelhaft im Kreis" mahnte Weniger.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort