Kreis Mettmann Interviewer für Zensus gesucht

Düsseldorf · Am 9. Mai beginnt die Volkszählung 2011. Ziel ist die Ermittlung der amtlichen Einwohnerzahl in der Bundesrepublik. 56 000 Einwohner des Kreises Mettmann werden befragt – auch nach ihren Lebensverhältnissen.

Am 9. Mai beginnt die Volkszählung 2011. Ziel ist die Ermittlung der amtlichen Einwohnerzahl in der Bundesrepublik. 56 000 Einwohner des Kreises Mettmann werden befragt — auch nach ihren Lebensverhältnissen.

Mehr als 20 Jahre liegt die letzte Volkszählung — im Fachterminus "Zensus" — zurück. "In diesem Jahr erfasst sie erstmals die Daten im wiedervereinten Deutschland", zeigt Verena Dehnel von der Erhebungsstelle des Kreises Mettmann die Tragweite auf. Am Ende der Befragung steht nicht nur die amtliche Einwohnerzahl der Bundesrepublik fest, das Statistische Bundesamt hat auch einen aktuellen Überblick über die aktuellen Lebensverhältnisse der Bürger.

Das sei wichtig, weil auf diesen Ergebnissen zum Beispiel alle Baumaßnahmen, alle Planungen zum Schul- und Kinderbetreuungssystem und Ähnliches aufbauen, erläutert Dehnel. Sie beugt aber gleich der Befürchtung vor, dass der Bürger sensible Daten preisgeben müsse: Es gehe vor allem um Informationen wie Familienstand, Staatsangehörigkeit, Ausbildungsstand und Berufssituation. "Nach Einkommen oder Vermögen wird nicht gefragt", versichert die Kreismitarbeiterin.

Teilnahme am Zensus ist Pflicht

Jeweils zehn Prozent der Bürger jeder Stadt im Kreis Mettmann sind per Zufallsprinzip ausgewählt worden und bekommen zwischen dem 9. Mai und dem 31. Juli (vorher angekündigten) Besuch von einem Interviewer — im Fachjargon "Erhebungsbeauftragter". Wer zu den ausgewählten Einwohnern gehört, muss an der Befragung teilnehmen. "Wer sich verweigert, kann mit einem Bußgeld von mindestens 200 Euro belegt werden", stellt Dehnel klar.

Insgesamt 46 Fragen stehen auf dem Erhebungsbogen. Kinder und Jugendliche müssen davon nur einen Teil beantworten — oder ihre Eltern für sie. Die Befragten selbst entscheiden, ob sie die Antworten dem Interviewer in den Fragebogen diktieren, diesen selbst in dessen Anwesenheit ausfüllen, mit der Post an den Kreis schicken oder online beantworten. "Auf dem Bogen steht ein Code, den man bei der Befragung im Internet aktivieren kann", erläutert Dehnel . In jedem Fall werden zunächst Namen und Adresse der Befragten erhoben. Das diene auch zur Kontrolle der Interviewer, erklärt Dehnel, die aber sogleich versichert: "Die persönlichen Daten werden später gelöscht."

Schulungen verschoben

Mitte Februar hat der Kreis öffentlich Interviewer für die Volkszählung gesucht. Die Resonanz war unterschiedlich. "In Hilden haben wir die 50 Erhebungsbeauftragten, die wir brauchen, zusammen, in Haan von 43 benötigten bisher erst 22", schildert Dehnel den aktuellen Stand. Auch für Monheim ist das Soll erfüllt. In anderen Kreisstädten werden aber insgesamt noch 150 Personen gesucht. In Heiligenhaus haben sich erst fünf gemeldet, 39 werden gebraucht. In Erkrath fehlen noch 37, in Ratingen 34. Die unterschiedliche Resonanz kann sich Dehnel nicht erklären. Die Folge aber ist, dass die Schulung der Interviewer verschoben werden musste.

(RP)
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