Ratingen Integrationsrat fordert auf, wählen zu gehen

Ratingen · Samuel Awasum, der Vorsitzende des Gremiums, rückt Wahlberechtigte mit Migrationshintergrund in den Blickpunkt.

Der Vorsitzende des Integrationsrates der Stadt Ratingen, Samuel Awasum, fordert alle Migranten dazu auf, von ihrem Wahlrecht bei der anstehenden Landtagswahl Gebrauch zu machen, denn "jede Stimme zählt". Awasum betonte: "Sie können das Ergebnis der Wahlen entscheidend beeinflussen, denn rund 29.000 Menschen in unserer Stadt haben nach dem aktuellen statistischen Jahrbuch 2016 der Stadt Ratingen einen Migrationshintergrund, ein großer Teil davon besitzt Wahlrecht." Er sagte: "Mit den Stimmen dieser wahlberechtigten Migranten kann insbesondere der Einfluss der Extremisten und Populisten im Landtag verringert werden. Es liegt nun an jedem von uns, Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen und mit seiner Stimme den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken."

Das Land Nordrhein-Westfalen sei mit rund 17,9 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Bundesland in Deutschland. 25 Prozent der Bevölkerung hätten einen Migrationshintergrund. Der Anteil der Wahlberechtigten mit Migrationshintergrund sei mit etwa zwölf Prozent besonders hoch - etwa drei Prozentpunkte höher als in Gesamtdeutschland, betonte Awasum.

Der Integrationsrat unterstützt die Kampagne des Landesintegrationsrates NRW, "Wir gehen wählen: Unsere Stimme gegen Rechtspopulisten und für Demokratie!". Mit der Kampagne wollen die kommunalen Integrationsräte und der Landesintegrationsrat NRW vor den Landtags- und Bundestagswahlen die Wahlberechtigten mit Migrationshintergrund mobilisieren.

Der Vorsitzende des Integrationsrates sieht auch die demokratischen Parteien in der Pflicht, Strategien und Konzepte zu entwickeln, um mit den Stimmen der Migranten den Einfluss rechts positionierter Wähler so gering wie möglich zu halten. "Die Parteien können die Stimmen dieser Wähler dadurch gewinnen, dass sie Kandidaten mit Migrationshintergrund aufstellen, die Aussicht auf den Einzug ins Parlament haben.

Die Parteien haben aber die Bevölkerungsvielfalt bisher als einen entscheidenden Faktor bei den Wahlen nicht erkannt", betonte der Karnevalsprinz der vergangenen Session, der sich immer wieder für ein gesellschaftliches Miteinander stark macht.

Awasum gehört nach eigenen Angaben keiner Partei an.

(kle)
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