Adventsmusik In Homberg klingt es vorweihnachtlich

Ratingen · Die Homberger Chöre gestalteten gemeinsam einen großen Abend mit adventlicher Musik. Das hat im Ort eine lange Tradition.

 Die „Voix Celeste“   - himmliche Stimme“, das ist nur eine der Klangfarben der Homberger Christusorgel.

Die „Voix Celeste“   - himmliche Stimme“, das ist nur eine der Klangfarben der Homberger Christusorgel.

Foto: Blazy, Achim (abz)

(RP) Das diesjährige ökumenische Homberger Adventskonzert war nicht nur das 45. seiner Art, sondern auch ein ganz besonders gut gelungenes. In der voll besetzten Christuskirche wurde eindrucksvoll deutlich, welch ein breitgestreutes Angebot an vokalen und instrumentalen Musikgruppierungen sich im hiesigen Umfeld mit Engagement und Können um die Pflege und Aufführung musikalischer Werke kümmert. Den evangelischen Christuschor und den katholischen Kirchenchor St. Jacobus auch in einen ökumenischen Männer- bzw. Frauenchor aufzuteilen, war dabei ein äußerst gelungener Schachzug von Heinrich Arndt, dem Organisator und Leiter der Veranstaltung.

Den Anfang machte Ulrich Cyganek an der romantischen Orgel der Christuskirche mit dem Klassiker „Macht hoch die Tür“ von Emil Weidenhagen, und die ökumenische Gemeinde sang dazu mit adventlicher Freude. Es folgte die Begrüßung durch Pfarrer Michael Füsgen, der auch eine kurze Lesung zur Einleitung in den Advent hielt.

Dann sang der Ökumenische Frauenchor das vierstimmige Terzett „Die Engel“ aus Felix Mendelsohn-Bartoldys Oratorium „Elias“. Das festliche „Hebe deine Augen auf“, wurde dabei von der romantischen Orgel begleitet. Im Anschluß daran wurde die musikalische Vielgestaltigkeit des Programms deutlich, als die Gruppe Holz-in-Ton-Aktion sehr filigran und mit vollendetem Können durch die „Sonata in imitation of birds“ von William Williams die zwitschernde Vogelwelt in die Veranstaltung holte. Im Kontrast dazu folgte der vom Posaunenchor mit spürbarer Freude vorgetragene Satz „Wie soll ich dich empfangen“ von Traugott Fünfgeld, der überleitete zum gleichnamigen Lied von Paul Gerhardt, das die singende Gemeinde wieder zu einem Teil der Aufführung machte.

Der Blockflötenkreis wandte sich danach der adventlichen Besinnung zu und spielte sehr einfühlsam „Übers Gebirg Maria ging“ von Johan Eccard und die Eichsfelder Weise „Maria durch ein Dornwald ging“. Ein erneuter Stimmungswechsel ergab sich darauf, als der Ökumenische Männerchor die vierstimmige Motette von Hans Georg Nägeli nach dem Text von Matthias Claudius sang, „Der Mensch lebt und bestehet nur eine kleine Zeit“. Auch hier begleitete die romantische Orgel das mit großer Ernsthaftigkeit vorgetragene Stück der Tenöre und Bässe.

Es folgte der Homberger Instrumentalkreis mit einer Trio-Sonate für zwei Oberstimmen von William Boyce, die sehr einfühlsam vorgetragen wurde und überleitete zum Auftritt des Chores Taktvoll unter seiner Leiterin Maria Platis. Getragen und besinnlich erklangen die beiden Lieder ´“Wir warten auf das Licht“ und „Ein Warten geht durch diese Zeit“, gefolgt vom geradezu sphärisch klingenden „Ave Maria“, das die klaren Frauenstimmen des Chores besonders gut zur Geltung brachten. Natürlich war es danach für die singende Gemeinde an der Zeit, das beliebte „Tochter Zion, freue dich“ anzustimmen, unterstützt in der zweiten Strophe durch den Homberger Posaunenchor.

Es sprach für die äußerst gelungene Choreografie des Abends, daß nun Pfarrer Michael Füsgen wieder mit einer Lesung aus dem Buch Sacharja den religiösen Hintergrund des Adventskonzerts zur Geltung brachte, bevor der Blockflötenkreis zunächst sehr rhythmisch „Oh Gottes Wort, Herr Jesu Christ“ von Michael Altenburg spielte, dann das festliche „Nun jauchzet alle Gott“ von Bartolomäus Gesius. Im Kontrast dazu spielte anschließend der Posaunenchor das „Stern über Bethlehem“ von Michael Junker geradezu poppig, und die singende Gemeinde fiel mit sichtbarem Vergnügen ein und sang das bekannte Lied mit Nachdruck.

 In Homberg hat Chorgesang eine Jahrzehnte lange Tradition. Heinrich Arndt organisierte das Zusammenklingen mehrerer Ensembles.

In Homberg hat Chorgesang eine Jahrzehnte lange Tradition. Heinrich Arndt organisierte das Zusammenklingen mehrerer Ensembles.

Foto: RP/Münster/Kirchenchor St. Jacobus

Zum Schluss brachte dann der nun endlich vereinte ökumenische Chor mit feierlicher Stimmung John Rutters „Weihnachtswiegenlied“ zu Gehör. Den Schlußpunkt setzte noch einmal der Posaunenchor mit dem lebhaften spanischen „Feliz Navidad“, das die Leiterin, Rebecca Ferydoni, sehr zum Vergnügen der Anwesenden zu einem geradezu rockigen Dirigat verleitete. So wurde deutlich, daß der Advent vor allem auch etwas mit (Vor-)Freude auf Weihnachten zu tun hat, und das Publikum dankte den Akteuren denn auch mit lang anhaltendem Beifall, so daß der ökumenische Männerchor sogar noch zu einer Zugabe kam und seine Motette erneut zum Besten gab. Ian Thompson hat dem Chor erkennbar und hörbar mit seiner humorvollen Probenarbeit sehr viel Freude am Auftreten vermittelt.

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