Heiligenhaus Ilper Grundschule platzt aus den Nähten

Heiligenhaus · Weil eine beständig hohe Zahl an Kindern die Grundschule besucht, reicht der Raum nicht mehr aus. Die Schule möchte deshalb umziehen.

 Schulleiterin Ellen Schieferstein in einem der vollen Abstellräume. Hier stapelt sich das Unterrichtsmaterial in Regalen und Kisten.

Schulleiterin Ellen Schieferstein in einem der vollen Abstellräume. Hier stapelt sich das Unterrichtsmaterial in Regalen und Kisten.

Foto: achim Blazy

Gestern war der große Tag der Anmeldungen in der Grundschule Regenbogen. Dieses Mal könnte für die Ilper Kinder, die sich anmelden, aber etwas anders sein als sonst. Denn es ist gut möglich, dass der Ort, an dem die Eltern ihre Kinder angemeldet haben, nicht der Ort sein wird, an dem ihre Kinder ab dem nächsten Jahr zur Schule gehen werden. "Wir wünschen uns einen Standortwechsel", sagt Schulleiterin Ellen Schieferstein.

Die Mängelliste für das Haus an der Hunsrückstraße, das seit 40 Jahren Grundschule ist, ist lang. "Im Laufe der Jahre schwankte die Schülerzahl, mittlerweile jedoch gibt es eine recht beständig hohe Anzahl von Kindern, so dass wir nun aus den Nähten platzen", wie Lehrerin Ute Küppersbusch es auf den Punkt bringt. Schieferstein: "Wir können unsere pädagogische Arbeit hier nicht so ausführen, wie wir es mit besseren Räumlichkeiten könnten. Wir haben zum Beispiel kein Klassenzimmer, das ebenerdig liegt und in denen wir behindertengerecht arbeiten könnten. Dazu kommt, dass eine Aula, Sporthalle, Förder- und Lagerräume fehlen."

Genutzt wird zum Beispiel die Sporthalle der ehemaligen Grundschule Unterilp. "Bei 90 Minuten Sportunterricht fallen 20 bis 30 Minuten Wegstrecke hin und zurück schon ins Gewicht." Ähnlich beeinträchtigt wird der schulische Alltag, was Fördermöglichkeiten und den offenen Ganztag betrifft, die ebenfalls wegen Raumnot in der Unterilp untergebracht sind. Doch die Wunschliste ist noch länger: "Bei jeder Einschulungsfeier hoffen wir auf gutes Wetter, damit wir auf dem Schulhof feiern können, denn unser Bewegungsraum bietet für so eine große Menschenmenge keinen Platz."

Für mehr Lagerraum wurde kurzerhand eine ehemalige Herrentoilette umfunktioniert: "Hier liegt alles, von Musikinstrumenten bis hin zu Schwimmutensilien, wofür wir sonst keinen Platz finden." Das 40 Quadratmeter große Lehrerzimmer ist ebenso vollgepackt, sowohl mit Material, als auch mit Funktionen. Ein Ziel hat die Schulleiterin dabei deutlich vor Augen: "Die ehemalige Hauptschule und die ehemalige International School am Sportfeld wäre ideal für uns, denn sie hat alles, was wir bräuchten." Die Idee dazu entstand eher spontan und aus einem Scherz heraus. "Als wir erfuhren, dass die International School die Gebäude verlässt, haben wir spaßeshalber gesagt, dann gehen wir da eben rein."

Aus dem Scherz wurde ernst, denn in dem Gebäude an der Hunsrückstraße ist es nicht nur zu eng für die 130 Schüler und ihre 16 Lehrkräfte, sondern auch bauliche Mängel beengen den Schulbetrieb. Gespräche mit der Stadt und den Eltern zeigten schnell, ein Umzug zum Sportfeld wäre durchaus machbar - und von den Eltern gewünscht, wie ein Schreiben der Schulpflegschaft betont. Ein geschlossenes, eingezäuntes Gelände wie am Sportfeld sei für viele Eltern ein gutes Argument. Etwa 1,2 Kilometer trennen den aktuellen Standort von dem Gewünschten. "Natürlich bedeutet das für einige Kinder einen längeren Schulweg, für andere aber einen kürzeren. Durch den Panoramaradweg zum Beispiel ist aber auch eine andere Erreichbarkeit gegeben. Aber natürlich ist auch der Sportplatz eine Verlockung."

Der Umzugswunsch ist heute Thema im Ausschuss für "Bildung und Sport". "Die Stadtverwaltung hat signalisiert, dass es wenig Dinge gibt, die dagegen sprechen", sagt Schieferstein. "Der Standort am Sportfeld ist durch die Nutzung der International School schnell einsatzfähig. Ein Umzug im nächsten Sommer wäre also denkbar."

(RP)
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