Stadt Heiligenhaus Mobilitätskonzept: Mit anderen Augen auf die Stadt schauen

Heiligenhaus · Noch bis 15. Januar können die Heiligenhauser Vorschläge und Ideen zum Thema Mobilität in der Stadt einreichen. Erste Ideen werden bereits umgesetzt.

 Manfred Steinhaus (v.l.), Michael Krahl und Tamara Ströter begutachten den neuen Belag an der Treppe am Basildonplatz.

Manfred Steinhaus (v.l.), Michael Krahl und Tamara Ströter begutachten den neuen Belag an der Treppe am Basildonplatz.

Foto: Achim Blazy (abz)

Zum Tag der Sehbehinderung im Juni hatte der Blinden- und Sehbehindertenverein für den Kreis Mettmann auch in Heiligenhaus graue Poller am Basildonplatz mit rot-weißen Mützen geschmückt. Mit ernstem Hintergrund: „Unfälle passieren häufig, weil Hindernisse sich nicht kontrastreich vom Hintergrund abheben. Graue Poller auf Gehwegen werden dann zur Gefahr – insbesondere für Menschen mit Seheinschränkung“, heißt es von dem Verein, der sich damit der bundesweiten Aktion des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes angeschlossen hatte.

Die Mützen auf dem Basildonplatz, die die Poller zu kleinen Leuchttürmen gemacht haben, sind zwar wieder weg, „aber wir haben jetzt Reflektorstreifen, also weiße Banderolen angebracht, die auf die Poller hinweisen“, sagt der Tiefbauamtsleiter Michael Krahl. Er setzt auf die Expertise von Menschen, die mit eigenem Blickwinkel durch die Stadt gehen und die vor allem im Mobilitätskonzept derzeit gefragt ist. Noch bis 15. Januar sind hier Vorschläge und Ideen gefragt, zum Beispiel auf die Frage, „warum man auf dem Weg zur Hauptstraße nicht öfter mal das Fahrrad nimmt und den Wagen stehen lässt“, sagt Krahl. Er sagt: „Ich will, dass alle Leute auch alles nutzen können.“

Bisher gibt es 22 Vorschläge zum Thema Autoverkehr, 11 zum ÖPNV, 15 zum Radverkehr, 17 für den Fußverkehr, 1 für den Lkw und fünf sonstige weitere Vorschläge. Blindenvereins-Vorsitzende Tamara Ströter, die im September in ihrem Amt bestätigt wurde, freut sich dabei, dass auch am Plateau auf dem Basildonplatz an der Hefelmann-Gasse zu Gunsten von Menschen mit Sehbehinderung nachgearbeitet wurde: Auf dem Plateau wurden Noppensteine eingebaut, die kurz vor den Stufen auf die Treppe hinweisen. „Das bedeutet Aufmerksamkeit“, erklärt Ströter, die mit ihrem Blindenstock die Noppen ertasten kann.

Gemeinsam mit dem neuen Behindertenbeauftragten Manfred Steinhaus gerieten dabei gleich neue Möglichkeiten in den Blick, um Menschen mit Sehbehinderung zu helfen: Markierungen auf den Stufen können beim Treppensteigen helfen, damit man weiß, wann die Treppe endet. Oder: „Rillenplatten zeigen die Richtung an“, das kenne man zum Beispiel von Haltestellen, wo Rillenplatten zum Buseinstieg führen sollen. Am Basildonplatz-Plateau sollen sie künftig auf das Geländer hinweisen. Dabei wurde auch gleich deutlich, dass das Geländer etwas lose ist, hier soll zügig nachgebessert werden, versprach Krahl.

„In Heiligenhaus wird schon viel gemacht für Menschen mit Behinderung“, findet Steinhaus, das sei in anderen Städten anders. Eine Karte zum Mobilitätskonzept mit den ersten Vorschlägen und Platz für weitere Ideen gibt es noch bis 15. Januar auf www.mobigator.de/heiligenhaus/

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