Kreis Mettmann Hurra! Hier ist heute Abend reichlich Platz

Kreis Mettmann · Deutschland gegen Schweden - die ganze Nation zittert ab 20 Uhr mit den Jungs in Schwarz-Weiß. D i e Chance auf freie Bahn! In Sauna, Schwimmbad, Supermarkt oder Angertal.

 Freie Fahrt für freie Kunden: Sobald in Sotschi der Anpfiff ertönt, wird es sich im heimischen Supermarkt garantiert stressfrei einkaufen lassen.

Freie Fahrt für freie Kunden: Sobald in Sotschi der Anpfiff ertönt, wird es sich im heimischen Supermarkt garantiert stressfrei einkaufen lassen.

Foto: Thinkstock

Hier herrscht heute Abend paradiesische Ruhe - garantiert. In den zehn Saunen, zwei Dampfbädern, einem Laconium, zwei Pools und zahlreichen Ruheräumen des Vabali Spa Düsseldorf am Elbsee, direkt an der Stadtgrenze zu Hilden. Dazu gibt es einen herrlichen Blick auf den idyllischen Elbsee. Mehr als 180.000 Gäste kamen im ersten Jahr in die aktuell angesagteste Wohlfühl-Oase der Region - und waren begeistert. Samstag ist bis 24 Uhr geöffnet. Wer gar nicht vom Fußball lassen kann: Das Spiel der deutschen Mannschaft wird im Kaminzimmer übertragen - aber ohne Ton.

Andere Saunen schließen samstags zwar schon um 20 Uhr, doch am Mittwochnachmittag gibt es ja die nächste Chance, ziemlich alleine vor sich hin zu schwitzen - vorausgesetzt, der Weltmeister kann dann noch weiterkommen. "Wer mal ganz ungestört unsere vielfältigen Sauna-Möglichkeiten, den großzügigen Außenbereich mit See und Laubengang sowie die einladenden Ruhezonen genießen will, für den ist Mittwoch, 16 bis 18 Uhr, der passende Termin", sagt Sandra Groos, Betriebsleiterin des Mona Mare in Monheim, mit Blick auf das letzte Gruppenspiel Deutschlands gegen Südkorea (Anstoß: 16 Uhr).

Gilt das auch für den Schwimmbereich? "Nicht ganz", sagt Groos. "Wer vor dem Schweden-Spiel relativ freie Bahn haben will, der dürfte so ab 18.45 Uhr gute Chancen haben - dann leert sich das Bad erfahrungsgemäß allmählich." Allerdings endet die Dusch- und Badezeit um 19.45 Uhr, Schließzeit ist um 20 Uhr. Und Mittwoch? "Im Whirlpool wird dann sicherlich noch ein Plätzchen frei sein, aber das Schwimmerbecken steht zum Teil dem Vereinssport zur Verfügung."

Vielleicht noch eine Alternative zum Fußball für all diejenigen, die schon immer mal FKK ausprobieren wollten, sich aber nicht so richtig getraut haben: Heute Abend und besonders am Mittwoch - laut Meteorologen kehrt der Sommer dann zurück - ist d i e Gelegenheit! Im Strandbad Süd des Unterbacher Sees. Das hat bis 20 Uhr geöffnet (letzter Einlass und Kassenschluss um 19 Uhr) - und wird gewiss nicht überfüllt sein.

Das gilt auch für Supermärkte. Etwa Rewe an der Mittelstraße in Hilden, der bis um 22 Uhr auf hat. "Leider", seufzt eine Verkäuferin. Sie befürchtet, dass nur die Verkäufer den Laden hüten. Doch Vorsicht: Nicht vor Freude wie toll mit dem Einkaufswagen durch den Laden düsen! Man könnte doch mit vereinzelten Power-Shoppern zusammenstoßen. Zum Beispiel mit Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann. Denn der ist zwar ein großer Lokalpatriot - so groß, dass er schon als Pennäler eine eigene Monheim-Partei (Peto) gründete. National jedoch hält der 36-Jährige den Ball eher flach - und geht auch schon mal einkaufen, während "ganz Deutschland" seine Bundeskicker bejubelt. So wie bei einem Straßenfeger der letzten Jahre: "Da war ich der einzige Kunde im Laden", erzählte Zimmermann in einer der jüngsten Ratssitzungen.

Ein Erlebnis, das auch heute Abend wieder möglich ist. Doch Vorsicht: Manch einer könnte beim Lebensmittelhändler seines Vertrauens vor verschlossener Tür stehen. Edeka Kels in Ratingen etwa schließt ausnahmsweise schon um 19.30 Uhr statt wie sonst samstags um 21 Uhr - damit Kunden und Mitarbeiter beim Schweden-Spiel "mitfiebern können", wie ein Plakat in dem Laden verkündet.

Ganz gewiss nicht abgeschlossen ist hingegen das Angertal in Ratingen. Brückstraße, Teichstraße und Eschenhof sind Adressen in dem lauschigen Stück Landschaft, die Hundebesitzern, Joggern, Skatern Renn- und Mountainbikefahrern definitiv ein Begriff sind. An der winzig kleinen Kreuzung vor der Angerbrücke ist jeder Verkehrsteilnehmer sieben Tage die Woche abends gut beraten, das zu tun, was er in er Verkehrserziehung gelernt hat: nach links und nach rechts schauen, bevor er die Straße überquert. Und sei sie auch noch so schmal. Denn sonst droht unter Umständen Wutgebrüll von bergab sausenden Radlern. Oder die Hupe eines Autofahrers. Oder er könnte über eine überlange Hundeleine stolpern. Heute aber, 20 Uhr, wird dort aller Voraussicht nach so gut wie gar nichts los sein. Die kleine Freizeitschleife verwandelt sich dann in eine mucksmäuschenstille Parklandschaft. Die Ruhe dürfte allenfalls durch den Pfiff der Kalkbahnlok gestört werden - wenn denn eine fährt.

Autofahrer haben während des Fußballspiels garantiert die einmalige Gelegenheit, "staufrei" voranzukommen. Man stelle sich vor: Freie Fahrt für freie - nicht fußballbegeisterte - Bürger. Also: kein Stop and Go, zum Beispiel auf der Düsseldorfer Straße im Mettmann - vorausgesetzt die Ampeln spielen mit - und keine Warteschlange an der berühmt-berüchtigten Kreuzung B 7/Düsseldorfer Straße/L 239n.

Eine Fahrt durch eine der Städte im Kreis Mettmann in fünf Minuten. Unvorstellbar? Einfach mal ausprobieren.

(RP)
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