Ratingen Horst Keining zeigt seine Werke

Mehr als 200 Bilder sind ab Freitag im Museum Ratingen zu sehen. Der Künstler feierte in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag.

 Horst Keining kam ins Museum Ratingen, um seine Arbeiten zu präsentieren.

Horst Keining kam ins Museum Ratingen, um seine Arbeiten zu präsentieren.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Auch, wenn kluge Leute es immer abstreiten – es gibt doch dumme Fragen. Eine davon lautet: Was will uns der Künstler damit sagen? Was schon? Hat er doch einfach ein Bild gemalt oder ganz viele, solche, die stimmig zueinander gehören und gewaltige Werke im Vergleich zu denen im DIN A 4-Format. Die Arbeiten sagen dem Künstler was. Der Betrachter hingegen kann sich ihnen nähern und sehr wohl etwas über sie heraus bekommen.

Gegenwärtig ist das im Museum Ratingen am Peter-Brüning-Platz möglich. Ab Freitag, 29. November, geht es auf zwei Etagen um Arbeiten von Horst Keining. Bis zum 15. März sind unter dem Titel BluRred ScooP mehr als 200 Bilder zu betrachten, die sicherlich alle etwas zu sagen haben. Nur – der Künstler lässt es zu, dass jeder Betrachter ganz allein auf den tieferen oder weniger tiefen Sinn kommt.

Äußerer Anlass zu dieser umfassenden Werkschau der letzten vier bis sechs Jahre ist der 70. Geburtstag, den Keining in diesem Jahr gefeiert hat. Zudem ist das Museum bereits ein freundlicher Hort für Keining – sind doch in seinen Beständen schon mehrere Arbeiten. (Und dabei soll es nicht bleiben).

Keining, in Hattingen geboren, ist einer der Künstler, die ihre Studienzeit erst einmal mit Bauingenieurwissenschaften begonnen haben, und das in Bochum. Dann wechselte er zur Düsseldorfer Kunstakademie, zu Professorin Karin Rissa und blieb nach erneutem Wechsel, diesmal zur Malerei und zu Professor Erwin Heerich, bis zum erfolgreichen Abschluss im Jahr 1976.

Die erste Ausstellung wurde noch von Arbeiten dominiert, in denen Architekturmotive und menschenleere Situationen den „Ton“ angaben. Das änderte sich schon bald – Figuren beherrschten die Bilder. War es ein Rückfall, war es ein zwangsläufiger Weg, dass 1986 noch einmal Architektonisches eine größere Rolle spielte? Buchstaben und Textelemente spielten später eine größere Rolle in Keinings Bildern,  Marken und Typenbezeichnungen großräumiger Amischlitten kamen dann in den Vordergrund. Nicht nur die Sujets, sondern auch die Farben wechselten – statt Ölfarben, die nicht auf jedem Untergrund haftet, erprobte der Künstler gesprühte Farbaufträge, vermischt mit gemalten, vermischt mit Folien.

Wenn man sich nun im Ratinger Museum sinnbringend auf eine Bank setzt und die Arbeiten genau betrachtet, dann fallen einem hier kleinteilige Muster auf, in denen Frauenkörper auszumachen sind. Dort wiederum kann man exakt gemalte Namen hochpreisiger Modelabels ausmachen – auf einer Farbschicht, unter einer anderen lichten Schicht – leicht, in eher sanften und heiteren Farben. Eine Etage höher wird dann mit Farben eher geprotzt, in einem Nachbarraum drängen sich etwa 90 ganz gleichformatige Arbeiten, auf denen sich Wörter in Spiegelschrift entziffern lassen. Mit ein bisschen Mühe.

Am kommenden Freitag ist bei der Eröffnung der Eintritt frei, dazu gibt es auch noch Ansprachen von Bürgermeister Klaus Pesch, Museumsleiterin Wiebke Siever und von Stephan Mann, dem Direktor des Museums Goch. Während der Laufzeit der Ausstellung gibt es – wie immer – ein umfangreiches Besichtigungsprogramm für junge und erwachsene Museumsbesucher.

Wer für eine private Gruppe, vielleicht zum Geburtstag, eine Führung organisieren will, kann das nach Rücksprache mit dem Museum tun. Unter der Woche kostet ein solches Unternehmen 40 Euro, an Wochenenden ist man mit 50 Euro dabei. Weitere Angebote finden sich im Internetauftritt des Museums.

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