Heiligenhaus Hoppeditz entfesselt die Heljens Jecken

Heiligenhaus · Zum ersten Mal wurde die närrische Session auf dem Rathausplatz eröffnet. Es kamen mehr Besucher als erwartet.

 Die Jecken auf dem Rathausplatz (l.) feierten, während Hoppeditz René Georg (r.) so richtig in Fahrt kam.

Die Jecken auf dem Rathausplatz (l.) feierten, während Hoppeditz René Georg (r.) so richtig in Fahrt kam.

Foto: Achim Blazy

Die ersten "Hoppeditz"-Rufe kommen noch etwas rau aus den trockenen Kehlen, doch schnell stimmt der ganze jecke Haufen auf dem östlichen Teil des Rathausplatzes mit ein. Trotz grauer Wolken, Nieselregen und "usseligen" Temperaturen, ist am Samstag, dem elften im Elfen, um 11.11 Uhr nicht nur das Feierzelt zum bersten mit zum Teil schon bunt kostümierten Jecken gefüllt, auch vor dem Zelt finden sich viele Narren ein. Und die schunkeln sich erst einmal richtig warm.

Und all zu lange lässt sich der Hoppeditz in seiner rot-blauen Schlafstätte, die "gut abgesichert" mit goldenen Ketten und Schlössern auf dem östlichen Rathausplatz steht, nicht bitten: Der gewohnt furios kostümierte Hoppeditz alias Woooozy-Chef René Georg, ist schnell hellwach und eröffnet im Handstreich mal eben eine spannende Karnevalssession, in der es erstmals eine Prunksitzung geben wird.

In Reimen fordert er den frisch gewählten Oberjecken im Rathaus - außerhalb des Karnevals als Bürgermeister Michael Beck bekannt - zum Wort-Duell. Und trotz der kleinen oder größeren Wehwehchen im beschaulichen Heiligenhaus, der Wunsch des Hoppeditz für die neue Session und darüber hinaus ist deutlich: "Dass wir hier friedlich und frei zusammen leben, darauf ein dreifach Heljens Helau!"

Und so geht der erste Hoppeditz-Orden der Session an das Helferlein Melanie, die für einen im Nieselregen trockenen Erzschelm sorgt. Ein freundliches "Helau" schickte der übrigens auch an die Marktleute. Die Wochenmarktbeschicker hatten Einwände gegen das Hoppeditz-Erwachen auf dem Rathaus-Vorplatz vorgebracht, woraufhin kurzerhand die Premieren-Veranstaltung auf den östlichen Teil des Rathausplatzes verlegt wurde.

Während also das Marktgeschehen weitestgehend ungestört blieb, feierten die vielen Jecken am Rathaus-Flügel. "Das war eine ganz schöne Aufregung", sagt Uschi Klützke über die Organisation. Die Obermöhne hat vor 2015 die Düsseldorfer Tradition nach Heiligenhaus geholt. Gefeiert wurde bisher immer im "Thums", doch der Platz dort ist begrenzt. Für das Hoppeditz-Erwachen arbeiten die Frauen Union und die Heljens-Jecken eng zusammen.

Der Karnevalsverein in der Stadt verlieh übrigens auch seine Orden an verdiente Jecken. Gefeiert wurde auch in einem Feierzelt, außerdem war für Gegrilltes und Getränke gesorgt, nicht nur für die trockene Kehle des wieder erwachten Hoppeditz. Mit dem Männerballet der "Pink Ladies" wurde sogar noch ein weiteres Highlight gefeiert.

Die Premiere mitten in der Stadt ist geglückt, und das vielleicht auch wegen der Verlagerung an den Rathaus-Flügel, an dem für die vielen Besucher ausreichend Platz vorhanden war. "Mit so vielen Besuchern hätten wir nicht gerechnet", sagt Klützke. Sie hat mit ihren Möhnen durch den Altweibersturm auf das Rathaus den Karnevalsfunken in der Stadt am köcheln gehalten. Seit die Heljensjecken den furiosen Nelkensamstagsumzug auf die Beine stellen, ist der Funken regelrecht wieder entflammt.

"Der Karneval wird auch zum Aushängeschild der Stadt", weiß Klützke, "auch heute sind wieder Besucher aus Velbert oder auch aus Wuppertal dabei."

Weitere Infos gibt es im Internet auf "http://www.heljens-jecken.de"

(sade)
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