Heiligenhaus Hofermühle ist wieder sauber

Heiligenhaus · Der Bürgerverein Hofermühle hatt wieder zu einem Dreck-weg-Tag eingeladen. In nur zwei Stunden kamen rund 30 r Säcke voller Müll zusammen. Anwohner ärgern sich über rücksichtslose Zeitgenossen,

 Beim Dreck-weg-Tag in Hofermühle packten ganze Familien mit an. Es gab ja auch wieder viel zu tun. Die Ausbeute am Ende der Aktion konnte sich sehen lassen.

Beim Dreck-weg-Tag in Hofermühle packten ganze Familien mit an. Es gab ja auch wieder viel zu tun. Die Ausbeute am Ende der Aktion konnte sich sehen lassen.

Foto: Achim Blazy

Bereits zum dritten Mal haben Anwohner ihren Stadtteil von Müll befreit. Dabei kamen in gerade mal zwei Stunden unzählige Säcke voller Abfall zusammen.

Sophie und Paul sind bestens gerüstet für ihren "Dreck-Weg"- Einsatz an diesem ungemütlichen Samstagvormittag: Die Geschwister tragen komplette Regenkluft und Gummistiefel und der vierjährige Paul hat sogar sein Pukyrad dabei. "Der fährt damit vor und guckt wo Müll liegt", erklärt die große Schwester Sophie und mutmaßt schon mal, was sie so alles finden wird. "Bestimmt Joghurtbecher und Scherben".

Paul drückt auf seine Fahrradhupe: "So hupe ich, wenn ich eine leere Überraschungstüte finde." Dann bekommt Mama Silvia Wolle noch von Clarissa Freudewald zwei Müllzangen, Handschuhe und einige Müllsäcke mit auf den Weg. "Wir haben fünf Sammelstellen, a

n denen ihr die vollen Säcke abstellen könnt", erklärt die Bürgervereinsvorsitzende der Familie, "dort holt die Stadt um 14 Uhr den Abfall ab und entsorgt ihn". Clarissa Freudewald macht ihrem Name alle Ehre. Die fünffache Mutter strotzt nur so vor Fröhlichkeit, Energie und Tatendrang und das, obwohl ihr der Dauerregen bereits ins Gesicht tropft. "Wir sind vor zwanzig Jahren ganz gezielt hier in die Hofermühle gezogen, weil wir in der Natur wohnen wollen. Es macht mich traurig, wenn ich sehe, wie die grüne Gegend hauptsächlich von Wochenendausflüglern und auch durch Mitarbeiter der Baustelle mit leeren Kaffeebechern verschandelt wird", sagt sie, "und das, obwohl es genügend Mülleimer gibt. Da müssen wir einfach etwas tun." Fast 30 Mithelfer plus Kinder sind gekommen, um sich an der Dreck-Weg-Aktion zu beteiligen. Das rund fünf Kilometer lange Straßennetz teilen sie auf, einige entsorgen einen Abschnitt der Ratinger Straße, hauptsächlich von Flaschenabfällen, andere konzentrieren sich auf den Angerweg oder die Hofermühle. Auch Sara und Rahel helfen mit, wie jedes Mal. Die beiden Töchter von Clarissa Freudewald haben sind mit viel Umweltbewusstsein groß geworden.

"Für mich ist das selbstverständlich, dass ich auf die Umwelt achte und da anpacke, wo ich kann", erklärt die 20-jährige Rahel, ihre kleine Schwester nickt." Meistens finden wir Zigarettenschachteln, manchmal sogar Batterien oder anderen Sondermüll."

Nach zwei Stunden treffen sich alle Helfer am Rondell in der Hofermühle, durchnässt, aber zufrieden. Sophie kommt aufgeregt angerannt. "Wir haben eine kaputte Angel gefunden und einen Stuhl", ruft sie schon von weitem und Mutter Silvia ergänzt. "Diesmal lag sogar ein großer Teppich im Gebüsch."

Ein anderer Mitmacher hat einen großen Sack benutzter Windeln entdeckt. Clarissa Freudwald, die gerade dabei ist, gemeinsam mit anderen das Zelt für das anschließende Herbst- und Dankeschön-Fest des Vereins aufzustellen, resümiert. "Ich denke, es werden an die 30 der großen blauen Müllsäcke sein, die zusammengetragen wurden."

Jetzt freuen sich alle auf Bratwurst und Nudelsalat, die Helfer bekommen als Dankeschön Gutscheine für ein Menü überreicht. "Es hat Spaß gemacht", sagt Sophie.

Sie greift in die Tasche ihrer durchnässten Regenjacke: "Hier, ich habe ein paar Steine gefunden, die lege ich um einen Blumentopf im Wohnzimmer, das sieht dann ganz schön aus."

(dani)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort