Kreis Mettmann Höchste Vorsicht auf allen Radwegen

Kreis Mettmann · Eine Tour durch die Region ist nichts für schwache Nerven. Und ein Helm ist absolute Pflicht.

 Auf dem Panoramaradweg in Höhe des Sportplatzes an der Talburgstraße geht gar nichts mehr.

Auf dem Panoramaradweg in Höhe des Sportplatzes an der Talburgstraße geht gar nichts mehr.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Nein, die Welt ist längst nicht mehr in Ordnung nach dem verheerenden Sturm vom Pfingstmontag. Weite Teile der Region sehen aus wie die gespenstische Kulisse von Jurassic Park. Massive Bäume sind einfach umgeknickt, manche wurden durch brachiale Kräfte mal eben entwurzelt. Nein, Brontosaurus und Co. haben sich keineswegs an diesen hölzernen Spielgeräten ausgelebt. Es sind vielmehr klare Belege für die rohe Kraft der Natur - eine Kraft, die im Kreis Mettmann (und nicht nur dort) tiefe Spuren hinterlassen hat. Wer sich in diesen Tagen aufs Rad schwingt und eine Tour durch die Region unternehmen will, der sollte ein Utensil auf keinen Fall vergessen: den Helm. Nie war er so wertvoll wie heute - auch wegen des Verkehrs, aber eben nicht nur. Auf den Wegen lauern viele, zum Teil unsichtbare Gefahren.

Polizei und Feuerwehr warnen seit Tagen: Wege am Waldesrand sollte man möglichst meiden. Die vermeintliche Ruhe nach dem Pfingststurm täuscht: So mancher abgebrochene Ast wurde auf dem Weg zum Boden zunächst von Nachbarästen aufgehalten und fällt nun Tage später; angeschobene Bäume stürzen durch die nächstbeste kleine Windböe ganz um.

Förster Volker Steinhage warnt: "Unter welken Ästen und schrägstehenden Bäumen würde ich nicht hergehen. So schnell kann niemand wegspringen." Und: "Den wenigsten Waldbesuchern, die ich in den vergangenen Tagen ansprach, war klar, dass auch die Rettungskräfte den Hindernislauf veranstalten müssten, um ihnen zu helfen; wenn es dann noch etwas zu helfen gibt."

Ratinger Feuerwehr im Dauereinsatz
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Foto: Feuerwehr Ratingen

Wer einen solchen Unfall erleidet, kann niemanden in Haftung nehmen, denn Betreten und Befahren der Wälder geschehen auf eigene Gefahr. "Ich kann im Augenblick nur allen Spaziergängern von einem Waldbesuch dringend abraten" , so Förster Steinhage. Und damit schließt er die Radfahrer ausdrücklich mit ein. Probleme bereiten abgebrochene und herunterhängende Zweige, die für die Radfahrer in Gesichtshöhe zur Gefahr werden können.

Auf dem Panoramaradweg an der Talburgstraße in Heiligenhaus geht zurzeit gar nichts mehr. Schilder weisen auf akute Lebensgefahr hin, massive Baumstämme liegen auf dem Weg. Für Unbelehrbare, die versuchen, an diesen Hindernissen vorbeizufahren, kann dieses krasse Vabanquespiel schnell zur tödlichen Falle werden.

So wütete das Unwetter in Ratingen
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Foto: Blazy, Achim

Der Radfahrer, der zum Beispiel zwischen Düsseldorf-Hubbelrath und Mettmann unterwegs ist, muss weiter mit bösen Überraschungen rechnen. Und er sollte nicht unbedingt mit Karacho über den Asphalt fahren, denn es kann passieren, dass schon an der nächsten unübersichtlichen Stelle abgeknickte Äste auf dem Radweg liegen: Es herrscht akute Sturzgefahr, auch weil sich Holz in die Speichen legen kann. Geht auf den Radwegen gar nichts mehr, ist der Wechsel auf die Straße erforderlich. Doch auch dort ist Radfahren nichts für schwache Nerven. Immer wieder werden Radler angehupt, weil sie die Radwege wegen der Hindernisse verlassen müssen - so etwa auf der Mülheimer Straße in Ratingen.

Experten schätzen, dass es noch mehrere Monate dauern wird, bis die größten Barrieren auf Wegen und Straßen beseitigt sind. Für Radfahrer gilt in dieser Zeit dieses Gebot: bloß keine Experimente!

(RP)
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