Entwicklung im Kreis Mettmann Hochzeitsfest treibt Corona-Zahlen hoch

Kreis Mettmann · Im Kreis Mettmann hat die seit Mai statistisch erfasste Inzidenz mit 24,5 den Höchststand erreicht, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb der letzten sieben Tage.

  Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen ist in den Städten Langenfeld  und Monheim so hoch wie seit Ende April nicht mehr. Kreissprecherin Daniela Hitzemann meldete am Montag für Monheim 33 labortechnisch bestätigte Infizierte und 22 für Langenfeld. Wie berichtet, hatten sich mehrere Gäste aus beiden Städten bei einer Hochzeitsfeier in Monheim vor gut einer Woche angesteckt. Danach gemeldete Neuinfektionen sind laut Hitzemann „immer noch Ausläufer dieser Feier beziehungsweise damit zusammenhängender nachfolgender Treffen und Kontakte.“ Damit nicht weitere Menschen angesteckt werden, seien aktuell 80 Monheimer und 51 Langenfelder in häuslicher Quarantäne.

Dazu hat im Kreis Mettmann die seit Mai statistisch erfasste Inzidenz mit 24,5 den Höchststand erreicht, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb der letzten sieben Tage.  Mit diesem Wert ragt der Landkreis im Corona-Lagebericht des Robert-Koch-Instituts sogar bundesweit an zweiter Stelle negativ heraus. Ab einer Inzidenz von 50 werden sofort einschneidende Beschränkungen fällig. „Im Moment können wir nicht mehr tun, als an die Vernunft der Menschen zu appellieren“, sagt Hitzemann.

Die Zahl der im Kreisgebiet mit dem Coronavirus infizierten Menschen dürfte höher sein als die am Montag gemeldeten 153 labortechnisch bestätigten Fälle, davon in Erkrath 6, in Haan 3, in Heiligenhaus 6, in Hilden 15, in Mettmann 1, in Ratingen 13, in Velbert 53 und in Wülfrath 1. Das Kreisgesundheitsamt geht nach Angaben seines Leiters Rudolf Lange von einer schwer einzuschätzenden Dunkelziffer aus.

Die Infektion führt nicht immer zu einem Ausbruch von Covid-19 und kann weitgehend unentdeckt bleiben. Der Anstieg der vergangenen Tage in Langenfeld und Monheim bestätigt Langes Situationsbeschreibung der vergangenen Woche. „Offenbar private Treffen in kleineren Gruppen oder Familienfeiern im privat-häuslichen Umfeld“ hätten, so Lange, zuletzt zu einer Zunahme geführt.

Als Verhaltenstipp nennt der Mediziner die „AHA-Regel“: Abstand halten – Hände waschen – Alltagsmaske. „Und wie wir an einem Teil der aktuellen Fälle sehen: Auch im privat-familiären Umfeld der eigenen vier Wände sollten Hygieneregeln beachtet werden, um „familiäre Hotspots“ zu vermeiden“, sagt Lange.

Übrigens: 1016 Personen gelten inzwischen wieder als genesen. Verstorbene zählt der Kreis bislang insgesamt 82.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort