Velbert/Heiligenhaus Zehn Jahre Campus – die große Feier

Heiligenhaus · Zum Gratulieren kam auch Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart an die Kettwiger Straße.

 Geht auch: Die Studenten Sven Wallner (links) und Philipp Kauls verteilten Gummibärchen – verpackt in  Reagenzgläsern.

Geht auch: Die Studenten Sven Wallner (links) und Philipp Kauls verteilten Gummibärchen – verpackt in  Reagenzgläsern.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Im Jahr 2006 gründeten die Unternehmen der Region den Industrieverband Schlüsselregion: „Schon damals war uns klar,was mit dem Fachkräftemangel auf uns zukommt“, erinnert sich Karl Kristian Woelm, der stellvertretende Verbands-Vorsitzende und Chef der Woelm GmbH. Gemeinsam mit der Hochschule Bochum verwirklicht die Gruppe von Unternehmern dann in Heiligenhaus das, was - einst als abstrakter Traum gestartet – seit zehn Jahren erfolgreiche Wirklichkeit ist: Der Campus Velbert/Heiligenhaus bildet in der Region und in enger Zusammenarbeit mit den Unternehmen vor Ort den Nachwuchs aus.

Wie sich das konkret auf die Wirtschaftswelt vor Ort auswirkt, verdeutlicht der Vorsitzende der Schlüsselregion und Chef der Firma HUF, Ulrich Hülsbeck: „Wir haben bisher 28 Studierende in Zusammenarbeit mit dem Campus beschäftigt, 24 von ihnen sind heute immer noch in unserem Unternehmen.“ Gestern feierte das Erfolgsmodell Campus Velbert/Heiligenhaus als Standort der Hochschule Bochum sein zehnjähriges Bestehen in einer Feierstunde. Zu Gast war auch Andreas Pinkwart, der zu Entwicklungszeiten des Hochschulstandortes als NRW-Wissenschaftsminister das Projekt begleitet und heute als Landesminister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie seine Glückwünsche überbrachte. Er lobte noch einmal ausdrücklich, die Anregung aus der Region, die zur Gründung des Standortes geführt hatte.

„Das Konzept der Hochschule Bochum für den Campus Velbert/Heiligenhaus hatte sofort überzeugt: Im Rahmen des dualen Ingenieurstudiums können die Studenten schon früh wichtige Berufserfahrungen sammeln. Gleichzeitig bekommen die Unternehmen durch den Austausch Zugang zu Hochschul-Know-how und können dies für eigene Forschungs- und Entwicklungsprojekte nutzen. Davon profitieren alle Beteiligten“, so Minister Pinkwart. An die Grundidee erinnert sich Dr. Martin Sternberg, der während der Entwicklungszeit Präsident der Bochumer Mutter-Hochschule war und zwar „den Campus in dem Gebäude einzurichten, in dem heute das Thormählen-Bildungshaus beheimatet ist.“ Es kam anders - trotz einiger Hürden, die Sternberg rückblickend „Hickhack“ nennt. Standortleiter Christian Weidauer erinnert sich auch an Skepsis bei der Entwicklung der Hochschule: „Aber das engagierte Team leistet hier hervoragende Aufbauasrbeit. Heute kann ich sagen: Es hat sich gelohnt.“ Wir haben auch von der Stadt Heiligenhaus ein enormes Entgegenkommen erlebt.“

 Der offizielle Teil: Vertreter der Hochschule, der Städte Velbert und Heiligenhaus, der Schlüsselregion sowie Landrat Thomas Hendele und Minister Pinkwart hatten gemeinsam Grund zum Feiern.

Der offizielle Teil: Vertreter der Hochschule, der Städte Velbert und Heiligenhaus, der Schlüsselregion sowie Landrat Thomas Hendele und Minister Pinkwart hatten gemeinsam Grund zum Feiern.

Foto: Blazy, Achim (abz)
 Im Hörsaal des Campus nahmen gestern die Gratulanten und Gäste Platz. eine besondere Geburtstagsfeier folgte.

Im Hörsaal des Campus nahmen gestern die Gratulanten und Gäste Platz. eine besondere Geburtstagsfeier folgte.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Auch Landrat Hendele betont den hohen Stellenwert der Hochschule: „Wir sind Industrieregion und das wollen wir auch bleiben.“ Aktuell sind 380 Studierende immatrikuliert, 400 sind das Maximum. Sie schätzen, wie Studentin Joelina Gerards vor allem die familiäre Atmosphäre in dem vergleichsweise überschaubaren Haus: „Gut finde ich auch die enge Zusammenarbeit mit den Unternehmen der Region.“ Ähnlich sieht das auch Kommilitone Philipp: „Hier ist Fachkompetent auf kleinem Raum versammelt. Auf zwei Etagen findet man alle Professoren, die sich auch viel Zeit für uns nehmen.“ Sebastian Krüll, Vorsitzender der Fachschaft, lobt auch die enge Verzahnung von Praxis und Theorie, lässt aber auch die moderne Ausstattung nicht unerwähnt. Ein duales Studium sei aber auch arbeitsintensiv, „da findet man nicht mehr viel Zeit für anderes“, berichtet ein weiterer Kommilitone.

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