Ratingen Heimatpreis für Industriepfad-Projekt

Die Arbeitsgemeinschaft erhielt die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung. Man will lokale Industriegeschichte bewahren und anschaulich machen.

 Michael Lumer vom Verein für Heimatkunde und Heimatpflege an der neuen Industriestele bei den Stadtwerken Ratingen.

Michael Lumer vom Verein für Heimatkunde und Heimatpflege an der neuen Industriestele bei den Stadtwerken Ratingen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Geschichte und Heimat hautnah erleben und bewahren – das ist eine wichtige gesellschaftliche Botschaft. „Nur eine Politik, die wertschätzt, was Menschen jeden Tag in unserem Land im Großen und vielmehr im Kleinen leisten, wird dazu beitragen, dass Heimat bewahrt und gleichzeitig für die Zukunft gestaltet werden kann“, sagt Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Ein Instrument ist der vom Ministerium neu geschaffene Heimatpreis zur Würdigung des örtlichen Engagements. Auch die Stadt Ratingen hat sich um eine Zuwendung anlässlich des Landesprogramms „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet“ beworben und nun den Zuschlag erhalten.

Zum Hintergrund: Der Rat der Stadt hat bereits in seiner Sitzung am 9. Juli beschlossen, den diesjährigen Heimatpreis an die Arbeitsgemeinschaft „Industriepfad Ratingen“ zu verleihen. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Im Zusammenhang mit der Vorstellung zweier neuer Stelen zum Industriepfad nutzte Bürgermeister Klaus Pesch gemeinsam mit dem Beigeordneten Harald Filip, der als Vorsitzender der Jury fungierte, die Gelegenheit, den Preis zu überreichen. Besonders hervorgehoben wurde, dass dieses Projekt von einem breiten bürgerschaftlichen Engagement getragen wird, an dem sich neben dem Förderverein Cromford noch der Ratinger und der Lintorfer Heimatverein, die Ratinger Jonges sowie der Unternehmensverband Ratingen (UVR) beteiligen. Pesch betonte noch einmal: „Mit viel Herzblut halten die Initiatoren eine historische Entwicklung lebendig, die für unsere Stadt von unschätzbarer Bedeutung war und ist.“

Auch die Jurymitglieder Kerstin Griese, SPD-MdB, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales, und Margret Paprotta, Vorsitzende des Kulturausschusses, zeigten sich begeistert von dem Projekt, das sich nicht nur als historischer Rundweg versteht, sondern neu entstandene Industriekomplexe wie beispielsweise die Ansiedlungen auf dem ehemaligen Balcke-Dürr-Gelände in Ratingen Ost (heute Schwarzbach-Quartier) berücksichtigt. So trifft Vergangenheit auf Gegenwart.

Peter Beyer, CDU-MdB, Koordinator der Bundesregierung für die Transatlantische Zusammenarbeit, der ebenfalls der Jury angehörte, musste leider wegen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates absagen. Er hatte im Vorfeld betont, dass durch dieses Projekt die Verknüpfung der Vergangenheit mit der Zukunft deutlich werde.

Die neu vorgestellten Stelen unmittelbar vor den Stadtwerken und am Alten Wasserwerk an der Kaiserswerther Straße erinnern an die Geschichte des Ratinger Versorgungsunternehmens. Die ständige Erweiterung der Stadtwerke gilt als wichtige Grundlage für die zunehmende Industrialisierung und die Gewerbeansiedlungen.

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