Heimatfreunde und Schüler lassen Ratinger Bürger über den Anschlag berichten. Wie Ratinger Zeitzeugen den 11. September erlebten

LINTORF · Im alten Ratssaal erinnern sich Ratinger an den Anschlag in New York. Michael Remmert war als Kameramann zufällig dort.

(RP) Der 11. September 2001 ist vielen Menschen noch in lebhafter Erinnerung. Dabei ist seit den Terroranschlägen auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Arlington (Virginia) inzwischen eine ganze Schülergeneration nachgewachsen. Für den Verein Lintorfer Heimatfreunde Anlass genug, ein Zeitzeugenprojekt mit der Käthe-Kollwitz-Realschule, Depandance Lintorf, durchzuführen. Für Dienstag, 11. September, 18 Uhr laden Heimatverein und Schüler zu einer spannenden Präsentation ihrer Gespräche mit Lintorfer Zeitzeugen des Geschehens in New York. Die Veranstaltung im Sitzungssaal des alten Rathauses, Speestraße 2, ist kostenlos.

Die Realschüler trafen sich in den vergangenen Monaten mehrfach mit drei Lintorfern und je einem Breitscheider und Höseler. Geschichtslehrerin Sabine Münz begleitete das Projekt der Schüler der neunten und zehnten Klasse. Sie haben den 11. September 2001 nicht selbst erlebt. Für sie sind die Ereignisse Geschichte wie die alten Römer oder die deutschen Kaiser.

Die Geschichten der fünf Zeitzeugen sind sehr unterschiedlich. Da ist der New-York-Besucher, der am Tag des Anschlags zu den Niagarafällen flog. Die nächsten Tage gab es keine Flüge zurück nach New York. Oder die Lintorferin, deren Freundin am Tag des Anschlags aus Amerika nach Düsseldorf flog. Deren Sohn aber saß in der Maschine, die in Philadelphia abstürzte. Zum Glück war er bei einem Zwischenstopp ausgestiegen.

Ein anderer Zeitzeuge aus Lintorf kannte das Worldtrade-Center seit dessen Bau, hatte es immer wieder besucht, Freunde wohnten in der unmittelbaren Nachbarschaft. „Die Bilder von den Anschlägen haben mich getroffen“, sagt er.

Oder die Höselerin, die wenige Tage nach den Anschlägen aus den USA zurück nach Deutschland flog. „Zwei arabisch aussehende Männer saßen im Flugzeug, wir haben sie die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen“, erzählt sie den Schülern, ihre damalige Angst ist immer noch zu spüren.

Michael Remmert aber war noch näher am Geschehen. Für die ARD war der Kameramann am 11. September 2001 in New York, zufällig nur wenige hundert Meter entfernt vom Worldtrade-Center. „Wir haben den ganzen Tag gedreht und das Material sofort nach Deutschland geschickt“, so Remmert.

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