Heiligenhaus Seniorenzeitung durchgängig in Farbe

HEILIGENHAUS · Für die 100. Ausgabe von „Wir Älteren“ durfte es mal was Besonderes sein. Die Auflage liegt bei 2600 Stück.

 Chefredakteurin Ursula Schwarze (r.) und ihr Team präsentierten Bürgermeister Michael Beck die neueste Ausgabe.

Chefredakteurin Ursula Schwarze (r.) und ihr Team präsentierten Bürgermeister Michael Beck die neueste Ausgabe.

Foto: Blazy, Achim (abz)

„Gegenseitig ermutigen“ war der Titel der ersten Ausgabe der Heiligenhauser Seniorenzeitung „Wir Älteren“ – und ist seitdem zu so etwas wie einem Motto geworden. Denn das gegenseitige Mutmachen, aber auch Diskutieren scheint eine wichtige Zutat dieses gar nicht mal so kleinen, aber unbestritten feinen Erfolgsrezeptes von „Wir Älteren“ zu sein.

Der ersten Ausgabe, die im Jahr 1981 erschien, sind bis heute 99 weitere gefolgt; die Auflage liegt aktuell bei 2600 Stück und wird nicht nur in Heiligenhaus zwei Mal im Jahr verteilt, sondern auch durch ganz Deutschland geschickt. „Es ist die älteste Seniorenzeitung im Kreis Mettmann“, betont VHS-Verbandsvorsteher und Gratulant Michael Beck. Zu Beginn war das Blatt, das bis heute unter dem Dach VHS Velbert/Heiligenhaus beheimatet ist, die Fortführung eines Arbeitskreises, der sich mit der Frage beschäftigte, wie Senioren in den Medien dargestellt werden. Man beschloss, „den Blickwinkel älterer Menschen“ zu beleuchten. Heute steckt eine ehrenamtliche Redaktion mit zwölf Mitgliedern hinter der Zeitung, von denen beinahe alle im Ruhestand sind.

Aus dem einst als Ratgeber für ältere Menschen gedachten Blatt, ist heute ein Kleinod geworden, in dem die Autoren die großen und die kleinen Geschichten, die ihre eigenen Leben schrieben mit den Lesern teilen. „Zum Teil sehr persönliche Geschichten“, wie die seit 2007 vierte Redaktionsleiterin Ursula Schwarze weiß. Etwa acht Treffen braucht es, um eine Ausgabe fertig zu gestalten.

Zu den Gratulanten der jüngsten Ausgabe gehörten auch prominente Gastautoren, wie der gebürtige Heiligenhauser Spiegel-Journalist Peter Wensierski, der von Redaktionsmitglied und „Hahn im Korb“ Armin Merta eingeladen worden ist – einem ehemaligen Nachbarn. Auch der nun pensionierte Gymnasiallehrer Jörg Potthaus, dessen Erstlingswerk vor kurzem erschienen ist, gehört dazu. Sie und das Redaktionsteam widmen sich in der Jubiläumsausgabe, wortgewaltig der Leidenschaft des Schreibens und Lesens.

„Bis heute hat das Blatt einen festen Platz bei uns in der Stadt“, weiß Bürgermeister Beck. Grund dafür sind die Geschichten, die Leser nostalgisch werden lassen und den Impuls zur Erinnerung bieten. Dazu gehören „Ach, ja“-Erlebnisse, aber auch „Erinnerungen, die nicht immer schön sind“, weiß Schwarze.

Die jüngste, nun erschienene Ausgabe ist dabei etwas wirklich Besonderes: „Zum Jubiläum hat uns unser Verlag  „Scheidsteger Medien“ eine durchgängig farbige Ausgabe geschenkt“, freut sich die Redaktionsleiterin. Ohne den Velberter Verlag würde es die Zeitung heute wahrscheinlich auch nicht mehr geben, durch Sparmaßnahmen der Stadt Heiligenhaus konnte Druck und Verteilung nicht mehr gestemmt werden, Dr. Jutta Scheidsteger sprang ein und ist seitdem für Druck und Akquise zuständig.

Sponsoren sorgen dafür, dass die Seniorenzeitung für die Leser bis heute kostenfrei ist. Ursula Schwarze berichtet: „Viele fragen immer schon, welches Thema die nächste Zeitung hat. Die Resonanz und vor allem das Interesse sind sehr groß. Für mich macht Heiligenhaus deshalb ein ganz besonderes ‚Wir‘Gefühl aus.“

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