Klimaschutz Kiekert bringt Mitarbeiter in Bewegung

Heiligenhauser Auto-Zulieferer zufrieden mit betriebseigenem „Bike-Leasing“-Modell. Ziel: Gesundheitsförderung und Klimaschutz.

 Kerstin Bauer und Volker Schroeder zeigen ihre über die Firma geleasten Pedelecs.

Kerstin Bauer und Volker Schroeder zeigen ihre über die Firma geleasten Pedelecs.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Gesundheitsförderung in Unternehmen ist mittlerweile bei vielen Firmen angekommen. Die Heiligenhauser Firma Kiekert, nach eigenen Angaben Technologieführer bei automobilen Schließsystemen, hat sich ebenso dieses Thema groß auf ihre Fahnen geschrieben. „Wir wollen unsere Mitarbeiter in Bewegung bringen“, sagt Ronald Jesorsky, Marketingleiter des Zulieferbetriebs mit weltweit etwa 6500 Mitarbeitern. So mache Kiekert seit einigen Jahren bei Firmenläufen in Düsseldorf mit. Das hat aber dem Unternehmen nicht gereicht. Seit knapp einem Jahr bietet Kiekert seinen 840 Mitarbeitern am Hauptsitz in Heiligenhaus an, Fahrräder zu leasen. „Wir haben im April 2019 das Bike-Leasing eingeführt, seither haben wir insgesamt 84 Verträge abgeschlossen“, sagt die betriebliche Gesundheitsbeauftragte und Initiatorin des Konzepts, Kerstin Bauer, die selbst mit gutem Beispiel vorangeht und mit ihrem über Kiekert geleasten Bike stets bei schönem Wetter aus Neviges zur Arbeit radelt. Der Clou an dem Konzept, das bis dato nur in Heiligenhaus angeboten wird: „Mitarbeiter dürfen und sollen natürlich das Rad auch privat nutzen. Und: Man kann sogar zwei Räder leasen“, sagt Bauer. Mitarbeiter können zwischen einem Pedelc und einem normalen Rad wählen. Die bisherige Praxis zeigt aber einen deutlichen Trend hin zum modernen Pedelc. „Nur fünf Räder sind keine Pedelec“, sagt Bauer. Sie hat, um für das Thema zu werben, im vergangenen April eigens eine Hausmesse veranstaltet. Hierzu sind diverse Radhändler  gekommen und haben ihre Räder präsentiert. Das sei ein großer Erfolg gewesen, erinnert sich Bauer. Das Ausleihmodell laufe über 36 Monate, Kiekert übernehme den Versicherungsschutz und der Leasing-Preis liege auch unter Marktniveau.

Volker Schroeder, Gruppenleiter der Fertigungsplanung, hat das Ausleihmodell auch in Anspruch genommen. „Ich habe, seitdem ich das Rad geleast habe, rund 2500 Kilometer geradelt.“ Auch er fahre bei gutem Wetter aus Nierenhof bei Hattingen zur Arbeit. „Auf den schönen Radwegen wie dem Panoramaweg und den früheren Bahntrassen macht es besonders viel Freude zu fahren. So tue ich etwas für meine Fitness und dem Klimaschutz.“ Ihn koste die Leasingrate, die sich auch nach Preis des Rades berechnet, – das Model ist vergleichbar mit dem eines Dienstwagens – rund 90 Euro brutto im Monat. Das sei immer noch günstiger, als wenn er ein Rad privat leasen oder gar kaufen würde, sagt Schroeder.

Künftig wird es laut Ronald Jesorsky auch eine neue Radstation auf dem Firmengelände geben. Diese solle sogar mit Ladestationen für die Pedelecs versehen sein. Zudem können sich die radelnden und „schwitzenden“ Mitarbeiter vor Arbeitsbeginn in den firmeneigenen Duschen frisch für den Arbeitstag machen. „Das ist selbstredend ein großer Vorteil, sonst würde die Sache sicher nicht so gut laufen“, sagt Jesorsky.

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