Heiligenhaus Abenteurer sammeln für Wünschewagen

Das Team um VW-Bulli „Herbert“ startet am 15. Juni zur Benfiz-Rallye um die Ostsee. Los geht’s ohne GPS und Navi jenseits der Autobahnen.

 Silke Wohlgefahrt, Tina Schmidt, Amelie Hecker vom Wünschewagen und Klaus Wohlgefahrt bereiten sich auf das Abenteuer vor.

Silke Wohlgefahrt, Tina Schmidt, Amelie Hecker vom Wünschewagen und Klaus Wohlgefahrt bereiten sich auf das Abenteuer vor.

Foto: Ja/Fries, Stefan (frs)

Noch einmal das Meer sehen, im Stadion dem eigenen Verein zujubeln oder einfach nach Hause kommen – der Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes erfüllt die Wünsche von schwerkranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Dahinter stecken nicht nur ehrenamtliche Unterstützer, die jedes kleine und viel zu oft letzte Abenteuer unentgeltlich begleiten, sondern auch ein rein aus Spenden finanziertes Projekt.

Für Silke und Klaus Wohlgefahrt sowie Freundin Tina Schmidt war damit ein Spendenziel für ihr großes Abenteuer schnell gefunden. Wie an dieser Stelle bereits berichtet, wird das Trio sich mit seinem VW-Bulli „Herbert“ ab 15. Juni bei der Benefiz-Rallye „Baltic Sea Circle“ den Wunsch nach einem echten Abenteuer selbst erfüllen und dabei Spenden für diejenigen sammeln, die das nicht mehr können. 7500 Kilometer, 16 Tage, in einem mindestens 20 Jahre alten Auto, ohne Autobahnen, GPS und Navi, einmal rund um die Ostsee von Hamburg nach Hamburg um die Ostsee über Stockholm, die Lofoten, das Nordkap, Murmansk, St. Petersburg, Tallinn und Kaliningrad.

„Wir haben oft Kunden, die wir beispielsweise zu schweren Behandlungen fahren und die uns dann oft von ihren unerfüllten Wünschen erzählen“, sagt das Taxi-Unternehmerpaar Wohlgefahrt. Mit 75 Jahren starb Silke Wohlgefahrts Vater Herbert an Bauchspeicheldrüsenkrebs. „Dabei hatte er noch so viel vor“, weiß der Schwiegersohn. Es war der finale Impuls für das Paar, die eigenen Träume nicht mehr auf die lange Bank zu schieben. Durch Zufall stieß er im Internet auf die Benefiz-Rallye „Baltic Sea Circle“, die Zustimmung seiner Frau ließ nicht lange auf sich warten und mit der Düsseldorfer Freundin Tina Schmidt war eine navigationserfahrene, sprachbegabte Mitfahrerin schnell gefunden.

Eine Grundvoraussetzung zur Teilnahme: Mindestens 750 Euro für einen guten Zweck sammeln: „Die haben wir geschafft, wir sammeln für den Wünschewagen aber trotzdem weiter. Das Spendenziel passt einfach gut“, finden die drei Abenteurer. Ihr VW-Transporter benannt nach dem Schwiegervater, Baujahr 1996, 280.000 Kilometer auf dem Tacho, vormals ein praktikables und verlässliches Handwerkerfahrzeug, bekam dabei in den letzten Monaten, vor allem am Wochenende eine komplett neue Außen- und Innengestaltung verpasst. Innen gab es neue Seitenverkleidungen, eine Heizung, Sitzbänke, samt Bettgestell, aber auch ein Funkgerät und gute Musikboxen. Außerdem ein Dachzelt. Für weiteren Komfort sorgen dann noch Rückfahrkamera, Teppich und Vorhänge.  Außen gab es neue Farbe und viele Logos von Spendern.

Die ersten Probefahrten hat der Bulli bereits bestens gemeistert, und auch die Route steht. Unter der Startnummer #166 werden sie vom 15. bis 30. Juni unterwegs sein. Die ersten Mitfahrer kennen sie schon, nur die gerne mal absurden Aufgaben, die sie von der Rallye-Leitung erwarten, die kennen sie noch nicht: Zum Start bekommt jedes Team das Roadbook überreicht, in dem gibt es nicht nur Etappenvorschläge, sondern auch Aufgaben und Abenteuer, die die Teams bis zum Zieleinlauf möglichst kreativ bewältigen dürfen. Gefeiert wird aber auch, zum Beispiel das Mittsommerfest am Nordkap. Spenden auf: https://www.betterplace.org/de/fundraising-events/31744-eine-spendenaktion-von-teamtaxi6666

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