Caritas Im Seniorenzentrum fühlen sich alle wohl

Heiligenhaus · Vor zehn Jahren ist das Caritas Seniorenzentrum St. Josef in die Rheinlandstraße umgezogen. Das Jubiläum wurde nun groß gefeiert.

 Der CVJM Posaunenchor spielte zum zehnjährigen Bestehen im Seniorenzentrum St. Josef.

Der CVJM Posaunenchor spielte zum zehnjährigen Bestehen im Seniorenzentrum St. Josef.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Alwine Funk pickt mit der Gabel die letzten Krümel ihres Streuselkuchens vom Teller, dann putzt sie sich mit der Serviette die Mundwinkel sauber. „Das war lecker“, schwärmt die 93-Jährige mit leicht brüchiger Stimme, dann schaut sie sich langsam in dem nahezu überfüllten Aufenthaltsraum im Erdgeschoss um, „na, da sind aber heute viele zu Besuch.“

Unzählige Menschen sind an diesem Nachmittag gekommen, um gemeinsam das Jubiläum zu feiern, es sind Bewohner, Mitarbeiter, Verwandte, Freunde oder andere, die sich der Einrichtung in irgendeiner Form verbunden fühlen. So wie Clarissa Freudewald, die mit einigen Kolleginnen im Eingangsbereich „Kinderschminken“ anbietet. „Wir sind Tagesmütter und kommen einmal im Monat mit unseren Kinder hierher, um gemeinsam mit den Bewohnern zu singen“, erklärt Clarissa Freudewald, „es macht jedes Mal so viel Freude, zu sehen wie glücklich das die alten Menschen macht.“

Die kräftigen Männerstimmen der Schlossstadtsänger Velbert erklingen plötzlich durch das Haus, „Ein schöner Tag“ schallt es aus dem Aufenthaltsraum, in dem der kleine Chor gerade noch ein wenig Platz gefunden hat, für die vielen alten Menschen an den runden Tischen ist das ein absolutes Highlight. „Ich bin begeistert, was hier wieder auf die Beine gestellt wurde“, schwärmt Luise Hollenbrock gegen die Lautstärke an. Jeden Tag kommt die rüstige 80-Jährige her, um ihre schwer pflegebedürftige Schwester zu besuchen, die seit Februar in dem Seniorenheim wohnt. „Wir kennen mittlerweile so viele, auch gute Einrichtungen, aber diese hier toppt alles. So ein liebevoller Umgang, so eine warme Atmosphäre, Mitarbeiter, die ihre Arbeit gerne machen, ein wunderbares Programm, ganz ehrlich, man kann sich nur glücklich schätzen, wenn man hier einen Platz bekommt.“

Während im Erdgeschoss groß gefeiert wird, genießt Inge Liesenkloß für einen Moment die Ruhe in ihrem hellen Zimmer auf der ersten Etage. Ein Stückchen Kuchen hat sie sich mit hinauf genommen. Seit vier Jahren lebt sie nun im Seniorenheim, es war eine freiwillige Entscheidung. „Ich konnte nach einem Krankenhausaufenthalt nicht wieder alleine zurück, da bin ich dann hierhergezogen, es war der absolut richtige Weg“, erzählt die 80-Jährige fröhlich und schaut hinaus Richtung Innenstadt. „Wir haben hier tolle Angebote vom Gedächnistraining über den Erzählkreis, Gymnastik, wir machen gemeinsame Marktbesuche, wir basteln, singen, es gibt einfach keine Langeweile.“ Dann zeigt die aufgeweckte Seniorin auf ein Foto, das in einem Rahmen auf ihrem Bauernschrank steht. „Da bin ich mit Felix, das ist das Hausschwein, das uns regelmäßig mit seinem Besitzer besuchen kommt, ach was ist das jedes Mal eine Freude.“

Im Aufenthaltsbereich schenkt Monika Dassios Bewohnerin Alwine Funk ein Glas Wasser ein, streichelt der alten Dame sanft über die Schultern. „Geht es Ihnen gut?“ fragt sie, die 93-Jährige nickt dankbar. Die Altenpflegehelferin ist seit fast 20 Jahren bei der Caritas und liebt ihren Beruf. „Ich liebe die Menschen“, sagt sie, „anders geht das doch auch gar nicht in unserem Beruf. Auch wenn es immer heißt, wir hätten keine Zeit für den einzelnen, doch! Für ein liebes Wort, eine kurze Zuwendung ist immer Zeit, da kann mir niemand etwas erzählen.“

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