Heiligenhaus Volkshochschule baut Digitalangebot aus

Der Parlamentarische Staatssekretär Klaus Kaiser informierte sich über die Situation der VHS Velbert/Heiligenhaus in Zeiten von Corona. Das Haus sieht sich nach wie vor auf Erfolgskurs.

 Beim Besuch des Parlamentarischen Staatssekretär Klaus Kaiser (r.) informierten die VHS-Mitarbeiter über ihre neuen Angebotsformate.

Beim Besuch des Parlamentarischen Staatssekretär Klaus Kaiser (r.) informierten die VHS-Mitarbeiter über ihre neuen Angebotsformate.

Foto: RP/Stadt Heiligenhaus

(RP) Eine Neuausrichtung, neue Schwerpunkte, neue Strategien und ein neues Personalmanagement brachten der Volkshochschule in jüngster Vergangenheit zahlreiche Veränderungen. Eine neue, breite Angebotspalette prägten das „neue“ Bild der VHS. Das war vor Corona.

Dann kam der Shutdown; und nichts ging mehr. Von einem auf den nächsten Tag wurde die VHS geschlossen. Das traf 450 laufende Kurse, 200 Dozenten, 2900 Teilnehmer sowie den großen Integrationsbereich mit 19 Kursen und weiteren 330 teilnehmenden Deutschlernern. Ein harter Schlag. Doch die kreativen Köpfe der VHS steckten den Kopf nicht in den Sand. Es galt nun bereits bestehende Ideen der Digitalisierung unverzüglich in Angriff zu nehmen und schnellstmöglich umzusetzen. Nach einigen Nachtschichten und viel Arbeit an der EDV-Anlage konnten Homeoffice und Schichtarbeit für die Mitarbeiter umgesetzt werden. Damit war die eigene Arbeitsfähigkeit gesichert. Dann hieß es, die Zeit nutzen für Bestandsaufnahme und Schadensbegrenzung. Den Kundenservice sicherzustellen, Kursabrechnungen und Erstattungen abzuwickeln, sowie Nachfragen, Anrufe und Mails zu beantworten. Zeitgleich aber neue Perspektiven zu entwickeln, die der Situation entsprechen. Wichtig war von Anfang an für Rüdiger Henseling und sein Team, dass „wir nicht nur für die Krise planen.“ Was geschieht danach? Welche Halbwertzeit sollen die neuen Angebote haben? Und vor allem: Wie wird Corona die Zukunft der Volkshochschularbeit beeinflussen?

„Wir wussten im gesamten Team, dass wir die Zeit nun nutzen mussten, um das was bisher nicht möglich war, in Corona-Zeiten auf den Weg bringen zu können.“ so Henseling. Was zeichnete diese neue Situation aus?  Wie eruiert die VHS in Zeiten von Corona den Weiterbildungsbedarf?  Wie können neue Angebotsformate aussehen und möglichst schnell in konkrete, passgenaue Projekte umgesetzt werden? Das waren nur einige der Themen und Fragen, die Klaus Kaiser mit Bürgermeister Michael Beck, Henseling sowie dem VHS-Verwaltungsleiter Marcus Nüse und den Programmverantwortlichen Beate Buchborn und Anna Hermann diskutierten.

„Wir haben uns etwa die Frage gestellt, was eine Volkshochschule zukünftig in Krisenzeiten leisten kann. Welche Rolle kommt z.B. der Familienbildung zukünftig zu? Kann die VHS sogar dazu beitragen, „häusliche Gewalt“ in Krisenzeiten zu verhindern?“, so Beck. Alles Konzepte und Ideen, die in Heiligenhaus und Velbert bereits gedacht und teilweise schon umgesetzt oder zurzeit erprobt werden. Das „digitale Elternsofa“ ist einer der Kurse, den die VHS schnellstmöglich initiierte. Eltern, Kinder und Familien treffen sich hier in Corona Zeiten zum Austausch und zum Gespräch. Gesundheits- und Bewegungskurse sind online gegangen. Kurse für Arbeitnehmer in Kooperation mit dem Verein Schlüsselregion sind bereits erfolgreich gestartet. Die ersten Sprachlernkurse finden digital statt und stolz ist man bei der VHS, dass es geklappt hat, die ersten Integrationskurse online anbieten zu können.

Für Klaus Kaiser, dessen Ministerium derzeit an der Weiterentwicklung des Weiterbildungsgesetztes NRW arbeitet, waren aber auch Themen wie insbesondere die Qualifikation des hauptamtlichen Personals ein weiterer Diskussionspunkt. Denn auch hier geht der Zweckverband einen anspruchsvollen und selbstbewussten Weg. Neben klaren Anforderungsprofilen und einem guten Weiterbildungs- und Qualifikationskonzept stellt die VHS hohe Anforderungen an ihre Mitarbeiter.

„Nur mit den besten Kräften gelingt es, ein auch zukünftig tragfähiges VHS-Konzept umzusetzen. Dazu mussten wir so manchen alten Zopf abschneiden“ so Michael Beck. „Dass der Schritt zu einer neuen strategischen Ausrichtung und zu einem neuen Personalkonzept der richtige war, bestätigt mich, gerade, wenn ich auf die letzten Arbeitswochen zurückblicke“, so Beck weiter.

„Die massiven, aber notwendigen Einschränkungen durch das Coronavirus verlangen uns in vielen Bereichen ein hohes Maß an Flexibilität und Kreativität ab. Die schnelle Anpassung der VHS Velbert/Heiligenhaus an diese Extremsituation beeindruckt mich sehr“, so das Fazit von Klaus Kaiser am Ende seines Besuchs.

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