Heiligenhaus Gesucht: Mehr Raum für Kunst und Künstler

Heiligenhaus · Es gibt kleine Ausstellungsflächen in der Stadt. Zufrieden ist man damit auf Sicht nicht. Geeignete Alternativen sind schwer zu finden.

 Thomas Pischke vor einem Werk von Oldhouse, kurz bevor die Gruppe Kunstquadrat im März das alte Pastorat für immer verlassen musste.

Thomas Pischke vor einem Werk von Oldhouse, kurz bevor die Gruppe Kunstquadrat im März das alte Pastorat für immer verlassen musste.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Auf Anregung des Kulturausschusses hat die Verwaltung ein kleines Verzeichnis erstellt mit dem Titel: „Möglichkeiten für Kunstausstellungen in Heiligenhaus“. Auf den ersten Blick ist das eine stattliche Liste mit neun Positionen: Sparkasse, Bücherei, Haus der Kirche (hier hat das Presbyterium Zustimmung signalisiert), Pfarrzentrum St. Suitbertus, Volkshochschule, Rathaus, Stadtteilzentrum Oberilp (in Zukunft), Waldhotel und Bürgerbüro. Teufel stecken in Details, von den Öffnungszeiten bis zum jeweiligen konkreten Platzangebot.

Deshalb beschäftigt sich der Kulturausschuss weiter mit dem Thema. Kulturbüro-Leiterin Almuth Schildmann-Brack fasst die Lage so zusammen: „Es ist Bewegung in dem Thema, Ideen gibt es auch. Im Raum stehen nach wie vor Finanzierungsfragen und Sponsorensuche.“

Definitiv beendet ist die Geschichte des Alten Pastorats an der Hauptstraße als Raum für Kunst und Künstler. Das Gebäude ist bis auf die Fassade abgerissen, ein Neubau in Gang. Der Gründerzeitbau stand zuvor über Jahre dem Künstlerkollektiv „Kunstquadrat“ zur Verfügung. Man nutzte das Haus kurioserweise auch ohne Strom- und Heizungsanschluss und wusste: Das ist ein Provisorium und keinesfalls eine Dauerlösung, schon gar nicht auf Kosten der Stadt. Im März verabschiedeten sich die Künstler mit einem letzten Happening von der Hauptstraße.

„Eine Tür schließt sich, vielleicht öffnet sich dafür an anderer Stelle eine neue“, so kommentierte Bürgermeister Michael Beck im Februar die mögliche Zukunft der Künstlergruppe in der Stadt. Deren Frontmann Thomas Pischke hat sich nun mit einer Stellungnahme zu Wort gemeldet, die kaum ein gutes Haar an der bisherigen Behandlung des Themas lässt. Mit Blick auf die Liste schreibt er: „Von dieser Aufzählung sind wir schlicht... enttäuscht. Nach fast einem Jahr (!) der Vorbereitung, Recherche und Ideenfindung ist diese Aufzählung... dürftig.“ Sie gehe „gänzlich an der eigentlichen Intention des Antrages vorbei, neue Ort(e) für die Kunst zu finden. Es sei lediglich die Aufzählung naheliegender üblicher Verdächtiger. Pischke sieht in der Liste „keine wirkliche Hilfe für die Kulturschaffenden der Stadt. Zumal uns diese Liste zudem noch unvollständig erscheint. Weder das Museum Abtsküche findet Erwähnung noch findet sich der Club in der Aufzählung wieder. Obwohl dieser durch den neuen Fachbereich doch jetzt noch viel enger an den städtischen Kulturbereich angebunden ist“.

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