Pläne für Heiligenhaus Ein Bürgersaal im Herzen der Stadt
Heiligenhaus · Im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) Innenstadt könnte die ehemalige Suitbertus Schule umgebaut und für neue Zwecke geöffnet werden.
(RP/jün) Wenn in Heiligenhaus gefeiert wird, dann meist in der Aula des Kant-Gymnasiums oder draußen. In der Innenstadt dagegen gibt es keine Räume, in denen Vereine, Schulen oder Bürger zusammenkommen können. Das könnte sich durch den Bau eines Bürgersaals ändern.
Der Rat hat in seiner Sitzung im September 2021 das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) Innenstadt als städtebauliches Entwicklungskonzept beschlossen. Darin enthalten war ebenso die energetische Sanierung des Untergeschosses der ehemaligen St. Suitbertus Schule mit Umgestaltung des Innen- und Außenbereiches.
Die Möglichkeit, geschlossene öffentliche Räume in einer bestimmten Größenordnung zu nutzen, ist bisher im Innenstadtbereich nicht gegeben. Eine Analyse der Räumlichkeiten der Innenstadt zeigt laut Angaben der Stadtverwaltung, dass derzeit kein Raumangebot mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten zur Verfügung steht und daher Bedarf für die Errichtung eines Bürgersaales besteht.
Im zukünftigen Bürgersaal soll Raum für unterschiedliche gesellschaftliche Begegnungen geschaffen und so der soziale Zusammenhalt der Stadtgemeinde gefördert werden. Es sollen Angebote etabliert werden, die den Wünschen und Bedürfnissen einer breiten Bevölkerungsgruppe entsprechen. So könnten dort zukünftig öffentliche Veranstaltungen aus dem politischen Umfeld der Fraktionen, aber auch private Feste im Wechsel mit kulturellen Veranstaltungen wie Ausstellungen, Konzerte oder Lesungen stattfinden.
Die Stadt Heiligenhaus möchte hierzu als kommunaler Träger das ehemalige Schulgebäude der katholischen Grundschule St. Suitbertus nutzen. Der Bürgersaal soll in das bestehende Gebäude integriert werden und mit der Umgestaltung des Untergeschosses ein konzeptioneller und baulich anspruchsvoller Meilenstein gesetzt werden. Das Gebäude wurde hanglagig in den 1960er-Jahren errichtet und bis 2018 als städtische Einrichtung betrieben. Es folgte eine Umbauphase im Erdgeschoss für die Nutzung als Kindertagesstätte.
Das Untergeschoss ist mit einer raumhohen Öffnung zum Südring und Teilen der Wülfrather Straße bisher ohne Nutzung. Ein Leerstand des Untergeschosses muss in dieser besonderen Innenstadtlage vermieden werden, damit das städtische Zentrum – auch in dieser Randlage – mit seinen vielfältigen Angeboten gestärkt wird. Die angestrebte Sanierung des Gebäudes soll zu einer besonderen Wahrnehmung im Stadtgebiet führen, indem die Lage im Kreuzungsbereich des Südrings und der Wülfrather Straße – auch durch eine attraktive Gestaltung des Außenbereiches entlang der Straßen – baulich herausgearbeitet wird und der Standort damit insgesamt städtebaulich aufgewertet wird.
Ziel dabei ist es, neben dem Ausbau des Untergeschosses und damit funktionalen Verbesserungen vor allem eine energetische Sanierung durchzuführen, an deren Ende ein weitestgehend CO2-neutraler Betrieb des Gebäudes steht.
Für die bauliche Entwicklung des gesamten Areals an der Wülfrather Straße bedarf es einer neuen Baugenehmigung. Diese wird nur in Verbindung eines Stellplatznachweises erteilt. In der momentanen Situation besteht keine Möglichkeit genügend Stellplätze für den Bürgersaal, sowie die dort angrenzenden und für die Öffentlichkeit angelegten Nebenräume sowie die an der Wülfrather Straße angesiedelte Kita zu schaffen.
Unter Beachtung der festgelegten Maßnahmenziele kann eine bauliche Entwicklung nur mit dem Abbruch von zwei Gebäuden auf dem Areal erfolgen. Durch die Abbruchmaßnahmen können 30 Pkw Stellplätze geschaffen werden. Auch Fahrradstellplätze können hier angesiedelt werden. Die Baukosten für den Umbau bzw. die Sanierung für den Bürgersaal würden im Jahr 2023 allein bei 6.273.000 Euro liegen. Bei einer positiven Bewilligung im Rahmen der Städtebauförderung sind mit Einnahmen in Höhe von 5,95 Millionen Euro zu rechnen.