Heiligenhaus Polizei plant langfristig mit der „Villa Kiekert“

Heiligenhaus · Ortstermin: Die Stadt steckt als Vermieter rund 1,6 Millionen Euro in die Sanierung der Polizeiwache. Derzeit ist sie urig, aber unbrauchbar.

 Landrat Thomas Hendele und Bürgermeister Michael Beck (vorn) setzten vor fachkundigen Mitarbeitern ihre Unterschriften unter die Verträge für die Zukunft der „Villa Kiekert“.

Landrat Thomas Hendele und Bürgermeister Michael Beck (vorn) setzten vor fachkundigen Mitarbeitern ihre Unterschriften unter die Verträge für die Zukunft der „Villa Kiekert“.

Foto: Blazy, Achim (abz)

„Wer baut, der bleibt.“ Mit dieser simplen Formel setzte Landrat Thomas Hendele gestern einen Schlusspunkt hinter die seit Jahren wabernden Gerüchte, die Polizei könnte ihre Wache in der Villa Kiekert am Höseler Platz aufgeben und damit die Polizeipräsenz in der Stadt. Die Formel gilt allerdings leicht abgewandelt. Die Polizei baut nicht neu am Höseler Platz, stattdessen wird die alte Villa für 1,6 Millionen Euro kernsaniert. Der neue Mietvertrag mit der Stadt hat eine Laufzeit von 15 Jahren plus eine anschließende Option auf weitere fünf Jahre.

Mit den Unterschriften für die Verträge gingen Gespräche zwischen Vermieter Stadt und Kreispolizei zu Ende, die beide Seiten als angenehm bezeichneten. Hendele betonte, es sei keine Selbstverständlichkeit, Wachen in allen kreiszugehörigen Städten vorzuhalten. „Aber es ist unsere erklärte Absicht.“

Zum aktuellen Zustand der alten Villa Kiekert hatte der Landrat zunächst einen augenzwinkernden Kommentar. „Es war sommers wie winters schwer, hier drin zu überleben.“ Ins Ernste gewendet bedeutet das nach den Worten des Ersten Beigeordneten Björn Kerkmann: „Die Villa wird kernsaniert.“ In Stichworten: Neben allgemeinen Erneuerungen an Heizungs-, Sanitär- und Elektroinstallationen sowie einer Verbesserung von Wärmedämmung und Brandschutz soll das Gebäude zugleich auch an die speziellen Bedürfnisse einer modernen Polizeiwache angepasst werden. Hierzu gehören unter anderem ein zeitgemäßes Sicherheitskonzept für die gesamte Dienststelle, ein barrierefreier Zugang für Besucher sowie eine moderne IT-Infrastruktur innerhalb des Gebäudes.

Ein Neubau in der Stadt war von Beginn der Verhandlungen an keine Alternative. „Denn der einsatz- und verkehrsgünstig gelegene Standort an der Hauptstraße 294 erfreut sich sowohl bei den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt wie auch bei den in Heiligenhaus Dienst tuenden Polizeibeschäftigten seit jeher großer Zustimmung und Beliebtheit“, wie die Polizei flankierend vorab mitteilte. Auch das brachte Hendele auf eine Formel: „Es ist eine der schönsten Wachen des Kreises.“

 Das eichenengetäfelte Treppenhaus der einstmals repräsentativen Fabrikantenvilla hat bald ausgedient – Brandschutz geht vor.

Das eichenengetäfelte Treppenhaus der einstmals repräsentativen Fabrikantenvilla hat bald ausgedient – Brandschutz geht vor.

Foto: Blazy, Achim (abz)
 Norbert Sommer arbeitet in der sicherheitstechnisch nicht mehr zeitgemäßen Wache. Sie wird bald auf den modernsten Stand der Dinge gebracht.

Norbert Sommer arbeitet in der sicherheitstechnisch nicht mehr zeitgemäßen Wache. Sie wird bald auf den modernsten Stand der Dinge gebracht.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die Arbeiten werden beginnen, „sobald der Landrat unseren Haushalt genehmigt hat, in dem die nötigen Investitionen drinstehen“, sagte Bürgermeister Michel Beck – ebenfalls etwas augenzwinkernd Richtung Hendele. Aber das ist Formsache. Alles soll spätestens zu Beginn kommenden Jahres fix und fertig sein, sagte Kerkmann. Während der Bauzeit wird die Dienststelle ausgelagert, in Heiligenhaus soll es aber während der ganzen Zeit eine Bürgeranlaufstelle der Polizei geben. Details dazu wurden gestern noch nicht genannt. Nach RP-Informationen könnte sie im Rathauscenter unterkommen.

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