Heiligenhaus Polizei macht Dienst im Bürgerbüro

Heiligenhaus · Eigentlich als Ausweich-Lösung gedacht und insofern ein Unikum, kommt der Außenposten sehr gut an.

 Mehr als augenfälliger Arbeitsplatz: Detlev Hesse und Wachleiterin Patricia Aillaud im Bürgerbüro.

Mehr als augenfälliger Arbeitsplatz: Detlev Hesse und Wachleiterin Patricia Aillaud im Bürgerbüro.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Im Bürgerbüro begrüßt nun eine übergroße Spielfigur in Polizeiuniform die Besucher und macht damit gleich deutlich, dass sich vorübergehend das Angebotsspektrum in den Räumlichkeiten am Rathaus-Innenhof vergrößert hat.

Denn während noch eine ganze Weile Handwerkerautos, statt der Polizeiwagen vor der Heiligenhauser Polizeiwache in der alten Kiekert-Villa parken (Unsere Zeitung berichtete), ist ein Teil des Polizeiteams ins Rathaus gezogen. „Anfangs wurde von acht Monaten Bauzeit gesprochen, aber die Villa ist ein altes Gemäuer, wir rechnen mit Bauarbeiten von mindestens einem Jahr“, sagt Hauptkommissarin Patricia Aillaud. Die Koordination des Umzugs gehört für die frisch gebackene Heiligenhauser Wachleiterin zu den ersten großen Aufgaben im neuen Amt, die es zu stemmen gilt. Eine Sorge konnte ihr schon früh Bürgermeister Michael Beck nehmen: „Die Stadt hat uns Möglichkeiten angeboten, die Übergangszeit im Rathaus zu verbringen, so dass wir auch weiter persönlich in Heiligenhaus ansprechbar sind.“ Ein Angebot, dass das Polizeiteam dankbar angenommen hat. Während die Chefin selbst, sowie ein Teil des Teams vorübergehend in die Velberter Mutter-Wache gezogen sind, konnte das Verkehrskommissariat Nord im Untergeschoss des Heiligenhauser Rathaus-Neubaus untergebracht werden. Für den direkten Bürgerkontakt ist seit dem 14. August nun von Montag bis Freitag, von 8 bis 16 Uhr und damit losgelöst von den Öffnungszeiten des Bürgerbüros, ein Polizeibeamter im Bürgerbüro persönlich anzutreffen. Ein Unikum, das es zumindest im Kreis Mettmann so noch nicht gegeben habe. „Der Bürgerkontakt ist ganz anders als in der Polizeiwache“, hat Detlef Hesse schon in seiner ersten Schicht am neuen Standort im Bürgerbüro festgestellt. „Hier kommen die Bürger auch einfach mal zum Plauschen vorbei, weil sie gerade in der Nähe waren, ganz nach dem Motto ‚wo ich Sie gerade treffe‘. Das ist sehr angenehm“, findet er. Die Gespräche hier an zentralem Ort seien, anders als in der Polizeiwache, nicht immer nur anlassbezogen.

Ernst wird es trotzdem noch oft genug, hier werden allen voran Strafanzeigen aufgenommen. Die polizeiliche Infrastruktur, wie Intranet-Leitungen, wurden noch vor dem Umzug gelegt und zwischen dem 12 bis zum 14. August erfolgte dann der reibungslos gelaufene Umzug. Hinter dem stecke ein hoher logistischer und finanzieller Aufwand. Im Bürgerbüro trennt nun eine provisorische Trennwand den vorübergehenden Wach-Bereich im vorderen verglasten Teil vom Alltag des Bürgerbüros. „Hier wird es noch eine bauliche Lösung geben, damit auch der Datenschutz gewährleistet ist“, sagt Aillaud. Solang trägt auch das durchgängig laufende Radio zum Hörschutz bei. Die Verwaltungen der Polizei und der Stadt hätten dabei Hand in Hand gearbeitet. „Gerade in der Zusammenarbeit mit der Stadtwacht sind das jetzt natürlich kürzeste Wege.“ Nur manchmal berichteten die Bauarbeiter noch von Menschen, die vom vorläufigen Umzug noch nichts wüssten, sagt Aillaud, ein BAnner und Hinweise am alten Standort sollen helfen. Ein kleiner Wermutstropfen im Bürgerbüro: Die Temperaturen hinter der Fensterfront seien bei dem Wetter ab mittags weniger angenehm, eine Klimaanlage soll Abhilde schaffen und die Hoffnung auf etwas niedrigere Temperaturen. Aber die Wachleiterin weiß: „Das geht nicht nur uns so.“

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