Heiligenhaus Britische Partnerstädte – und die Frage nach dem Brexit

HEILIGENHAUS · Wie sich die internationalen Beziehungen zu Großbritannien im Rahmen der Brexit-Verhandlungen zukünftig gestalten werden, bleibt derzeit noch ein Mysterium. In der Zusammenarbeit der Städtepartnerschaften zwischen dem niederbergischen Heiligenhaus und den beiden englischen Städten Mansfield und Basildon seien Brexit-bedingte Probleme aber nicht abzusehen, wie Thomas Langmesser, Fachbereichsleiter für Soziales, Jugend und Kultur berichtet.

 Symbolischer Akt: Basildons Bürgermeister Don Morris und Ex-Bürgermeister Jan Heinisch eröffneten im Dezember 2015 den Basildonplatz.

Symbolischer Akt: Basildons Bürgermeister Don Morris und Ex-Bürgermeister Jan Heinisch eröffneten im Dezember 2015 den Basildonplatz.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Mansfield und Basildon hatten beim EU-Referendum im Jahr 2016 jeweils mit zwei Drittel Mehrheiten für „leave“, also das Verlassen der EU gestimmt. In Mansfield votierten 70,9 Prozent (bei 72.6 Prozent Wahlbeteiligung) für den Brexit, in Basildon waren 68,8 Prozent dafür (bei 73,8 Prozent Wahlbeteiligung). Wie sich das beispielsweise für Bob Sheridan, den hoch engagierten Koordinatoren der Städtepartnerschaften im britischen Basildon, auswirkte, erzählte Kulturbüro-Mitarbeiterin Veronika Kautz, die auf Verwaltungsseite für den Städte-Austausch verantwortlich ist, am Donnerstag dem Kulturausschuss: „Bob Sheridan musste für die finanziellen Mittel zur Städtepartnerschaftspflege im dortigen Council, dem Rat, richtig kämpfen. Die Meinungen waren da, dass man mitten im Brexit sei und dann nicht noch Geld für Städtepartnerschaften auf dem Kontinent ausgeben wolle.“ Die Mittel habe er erst mal noch bekommen, so Kautz weiter, aber „der Brexit wirft schon seine Schatten voraus.“ In Heiligenhaus möchte man nicht nur deswegen, die Zusammenarbeiten mit den offiziellen Partnerstädten, dazu gehören auch Meaux und Zwönitz stärken, sofern Interesse vorhanden ist. Auch Kooperatoren aus anderen Städten sind im Blick, von Schüleraustauschen und Begegnungsaktionen der Schulen. Die neue Kulturbüro-Chefin Almuth Schildmann-Brack will sich einen Überblick verschaffen, welche Städte mit Heiligenhaus so in Verbindung stehen. Auch der Sport rückt dabei stark ins Sichtfeld: So war Bob Sheridan aus Basildon Anfang dieses Monats mit einem Team für ein Handball-Turnier in der Stadt. Michael Nink vom Stadtsportverband erklärte, dass es für dieses Turnier zehn Jahre Vorarbeit gegeben habe. Generell sei der Austausch von Jugendgruppen schwierig, sagt Thomas Rickal vom Partnerschaftskomittee, da es nicht leicht Gastfamilien zu finden. „Mit dem Club können wir das zumindest in Heiligenhaus aber stemmen.“

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