Heiligenhaus Der Herbst bringt Kultur für Augen und Ohren

Heiligenhaus · Kulturbüro und Club legen erstmals ein gemeinsames Programm vor. Inhalt und Präsentaton sind durchdacht und gelungen.

 Das Team hinter dem neuen Kulturkalender (v. l.): Edelgard Eichberg, Veronika Kautz, Almuth Schildmann-Brack und Jürgen Weger.

Das Team hinter dem neuen Kulturkalender (v. l.): Edelgard Eichberg, Veronika Kautz, Almuth Schildmann-Brack und Jürgen Weger.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Kultur – das kann sich auch so lesen: „Waffeln, Hugo, Apfelschorle, Kasse, Stehtische ...“ So zu sehen bei einem Besuch im Kulturbüro, handschriftlich festgehalten auf einem weißen Schreibbord mit schwarzem Edding. Dahinter steckt auch ein Termin, der seinerseits aus naheliegenden Gründen nicht in den soeben erschienenen, in Form und Inhalt neu aufgemachten Kultur-Terminkalender passt.

Getränke-Verheißungen für einen kulturell geprägten Sommerabend? Das schon, aber anders als vermutet. Kulturbüro-Chefin Almuth Schildmann-Brack klärt auf: Aufnotiert sei eine Art to-do-Liste. „Denn am Wochenende sind wir mit einem Stand zu Gast in der englischen Partnerstadt Basildon.“ Zu feiern gibt es dort den 70. Geburtstag der Stadtrechte.

Ein neues Konzept steckt – optisch wie inhaltlich – auch hinter dem neuen Kulturkalender für das zweite Halbjahr. Optisch, weil das Terminangebot in dem stattlichen 52-seitigen Heft nach einem Farbleitsystem organisiert ist. Neun Bereiche, neun Farben: Allgemeines, Konzerte, Kabarett, Theater/Schauspiel, Tanz, RockME, Außergewöhnliches, Festivals & Parties, Flohmarkte. Die Sortierung erschließt sich sofort, macht Sinn, weil sie den direkten Zugriff auf Angebote der chronologischen Anordnung vorzieht. Wer letztere wünscht, kann sich im Online-Kulturkalender den gewünschten Überblick verschaffen.

Und inhaltlich geht es um mehr als nur neun Sparten. Dahinter steckt, dass das Kulturbüro nach der Neuformatierung der Geschäftsbereiche innerhalb der Verwaltung jetzt organisatorisch direkt mit dem Jugendfreizeitheim Club verbandelt ist. Bisher war der Club dem Bereich „Jugend“ zugeordnet. Club.-Chefin Edelgard Eichberg sieht die Grenzen in Sachen Zielgruppen ohne hin als „fließend“ an. „Der Club ist eine Veranstaltungsstätte mit einer Alterbandbreite von 15 bis 80 Jahren.“ Das lehre die Erfahrung. Nicht nur, weil zu Rockkonzerten innerhalb der Reihe „RockME“ einmal im Monat freitags junge Bands aus der Region auf die Bühne kommen, während Eltern und Großeltern häufig Teil des Publikums sind. Für empfindliche Gehörgänge hält der Club bei Bedarf übrigens Ohrstöpsel bereit.

Überhaupt Rockmusik: Jürgen Weger kann schon jetzt vermelden, dass für die beiden Konzerte der Uralt-Kultband „Claymore“ am 20. und 21. Dezember kaum noch Karten zu haben sind.Für die Aula hat man sich an diesen Terminen ein Mischssystem ausgedacht: Die Balkonreihen bleiben Sitzplätze.

Und auf einen weiteren Herbst-Coup ist Weger stolz: Herbert Knebels „Affentheater“ ist mit dem Programm „Außer Rand und Band“ am Samstag, 28. September, zu Gast in der Aula. Das habe schon etwas Überredungskunst erfordert, denn Knebel trete gewöhnlich vor mehr als den 550 Gästen auf, denen die Aula Platz bieten kann. Konzerte machen mit 16 Terminen den Löwenanteil des Programms aus.

Die Sparte „Außergwöhnliches“ sollte darüber nicht aus sem Blick verloren werden. Denn am 26. September gibt es ein eigenes Programm zum Weltkindertag, nebst Demo und Musik.

Festival-Freunde schließlich kommen dreifach auf ihre Kosten: Es wird im Club eine 80er und eine 90er-Party geben, außerdem das „Veteranen-Rockting“. Alles ohne Ohrstöpsel.

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