Sessions-Höhepunkt Jecke feiern sich und Heiligenhaus

Heiligenhaus · Über 12.000 Freunde des Karnevals folgten dem Ruf der Heljens-Jecken zum Nelkensamstagsumzug. Auf der Hauptstraße wurde kräftig gefeiert.

 Die Fußgruppe „Zaubermaus mobil“ gehört sozusagen zur Stammbesetzung des Zugs in Heiligenhaus.

Die Fußgruppe „Zaubermaus mobil“ gehört sozusagen zur Stammbesetzung des Zugs in Heiligenhaus.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Wenn eine Kuhherde an einem einäugigen Außerirdischen und einem wohlbeleibten Fledermausjungen vorbei über die Hauptstraße flaniert, wenn Sträflinge und Panzerknacker ungeniert mit Polizistinnen tanzen und wenn sich eine wandelnde Parkscheibe ihren Weg über den Rathausplatz zum Grillstand bahnt, dann ist das ein ganz normaler Nelkensamstag in Heiligenhaus.

Allerhand bunte und kuriose Gestalten, die sich auf der Hauptstraße aufreihen, laut singen und sich zuprosten, sind die untrüglichen Zeichen, dass es Zeit ist für den unbestrittenen Höhepunkt und das Finale der karnevalistischen Session in Heiligenhaus ist: Den großen Nelkensamstagsumzug.

Während in Nachbarstädten am Wochenende Karnevalsumzüge wegen der Wettervorhersage abgesagt wurden, hatte Heiligenhaus – mal wieder – Glück. Die Verantwortlichen der Heljens-Jecken und aus dem Rathaus hatten sich am Samstag für den Zug entschieden und damit die goldrichtige Entscheidung getroffen. Pünktlich zum Zugstart blieb es trocken und auch der Wind ließ nach. Bei Temperaturen um die acht Grad und grauem Himmel feierten sich die Heiligenhauser warm und bunt. Und damit haben es die Heljens-Jecken wieder geschafft, einen Umzug auf die Beine zu stellen, der sich gar nicht zu verstecken braucht: 29 Gruppen, darunter 13 Wagen, (im letzten Jahr waren es 31 Gruppen) zogen durch die Innenstadt, vorbei an weit über 12.000 feierwütigen Jecken am Straßenrand.

 Die Fußgruppe der Kita Arche zeigte sich schick in Schale und gut gefeit gegen alle Wetter-Unbill.

Die Fußgruppe der Kita Arche zeigte sich schick in Schale und gut gefeit gegen alle Wetter-Unbill.

Foto: Blazy, Achim (abz)
 Nicht nur Mitgehen war entlang der Hauptstraße angesagt. Auch die Zuschauer am Straßenrand hatten sich viel einfallen lassen.

Nicht nur Mitgehen war entlang der Hauptstraße angesagt. Auch die Zuschauer am Straßenrand hatten sich viel einfallen lassen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Und die bekamen allerhand zu sehen: Die wehenden Fahnen der Heiligenhauser Fortuna Düsseldorf-Fans - die dank des Sieges ihrer Mannschaft später noch einen weiteren Grund zum Jubeln bekommen sollten – folgten dem ersten Wagen der Wirtschafts-Junioren, die „seit 30 Jahren laut und jung sind“. Mit dabei auch die Stadtmarketing-Handwerker, die Feuerwehr, Sportclubs, Pfleger, Parteien, die Lebenshilfe, Kitas, das Männerballett und traditionell auf dem letzten Wagen: Die Heljens-Jecken samt Stadtoberhaupt. Für Livemusik sorgten zwischendrin auch immer wieder Spielmannszüge und die Musikschulband auf einem eigenen Wagen. Das Team des Heljensbades hatte dabei einen Motivwagen zu einem Thema gestaltet, das – nicht zum ersten Mal, aber mit jedem Jahr dringlicherer – Dauergast im hiesigen Karneval bleibt: Der Patient „Heljensbad“ mit brennender Technik im Krankenbett und am Euro-Tropf unter dunklen Wolken, Blitzen und dem Schatten eines Sensenmanns sowie dem Satz „Bis dass der (Technik-)Tod uns scheidet“ – in der Hoffnung, im nächsten Jahr an gleicher Stelle nicht trauern zu müssen. Zu den Partyhochburgen an der Hauptstraße wurden rund um den Zug dabei Rathaus- und Kirchplatz, bevor es in die umliegenden Kneipen ging. In seinem fünften Jahr seit seiner Wiederkehr hat sich der närrische Lindwurm einen festen Platz bei den Heiligenhausern erobert. Und so waren am Samstag nicht nur die Isenbügeler Kita-Angehörigen Glückspilze, sondern alle die Spaß an familienfreundlichem Straßenkarneval haben.

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