Heiligenhaus Museum Abtsküche plant den Neustart

Heiligenhaus · Es geht um altes Apothekenwesen mit allem was dazugehört. Ein virtueller Rundgang ist schon in Arbeit. Dazu verwandelt sich das Museum Abtsküche auf den ersten Blick optisch in eine Art Zauberkabinett.

 Mit einem Hauch von Hogwarts: Museumskustos Reinhard Schneider in der Apotheken-Ausstellung.

Mit einem Hauch von Hogwarts: Museumskustos Reinhard Schneider in der Apotheken-Ausstellung.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Museen können wieder öffnen. Eine Nachricht, über die sich auch das Museum Abtsküche gefreut hat. Immerhin steht schon längst fest, worum es in der künftigen Ausstellung gehen soll. Wie üblich, herrscht an Leihgaben und Ideen kein Mangel. Nur ansonsten ist in Coronazeiten eben alles anders.

Das Problem: Es liegen noch keine genauen Regelungen vor, wie das kleine Museum am Abtskücher Stauteich die Schutzmaßnahmen für die Mitarbeiter und Besucher umsetzen sollte. An diesen feilt Museumskustos Reinhard Schneider zur Zeit mit seinem Team und in Abstimmung mit dem Landschaftsverband Rheinland, damit einer baldigen Öffnung nichts mehr im Wege steht. Frei nach den Worten von Theodor Fontane „Courage ist gut, Ausdauer ist besser“.

Es gelten ausführliche Vorgaben für LVR-Museen: Nur Einzelgäste, Lebenspartnerschaften und Familien haben Zutritt .Gruppenbesuche sind nicht möglich. Weiterhin sind die Besuchszahlen begrenzt, damit der Sicherheitsabstand eingehalten werden kann. Zusätzlich muß in geschlossenen Räumen eine Mund-Nase-Bedeckung getragen werden (ausgenommen sind Kinder bis zum Schuleintritt sowie Personen, die aus medizinischen Gründen keine Mund-Nase-Bedeckung tragen können). Einige Museumsbereiche wie Gastronomie müssen weiterhin geschlossen bleiben. „Da diese Vorgaben für alle LVR-Museen gelten, prüfen wir nun, wie man dies in einem kleinen Museum wie dem Museum Abtsküche umsetzen kann. Dazu wird es zusätzlich ein Gespräch mit dem Ordnungsamt der Stadt Heiligenhaus geben“, heißt es in einer Mitteilung des Museums.

Untätigkeit kam während der behördlichen Schließung jedoch nicht auf, denn nach dem Umzug von Schlumpfhausen stürzte sich der Kustos in die Vorbereitungen zur neuen Sonderausstellung „Pillen, Pulver, Salben und Tinkturen ... aus der Apotheke“. Das dieses Thema zur Zeit brandaktuell ist, konnte Reinhard Schneider jedoch nicht wissen, als er vor über einem Jahr mit der Planung begann. Er wälzte Bücher, blätterte durch alte Herbarien mit Heilkräutern und sortierte Leihgaben, die den damaligen Apothekenbetrieb veranschaulichen. Zusätzlich wurde ein Teil der Inneneinrichtung der Arzneiausgabe nachgestellt, inklusive eines Krokodils, dessen Anwesenheit die Ausstellung erklären wird.

Eine klassische Eröffnung wird es zwar momentan nicht geben, jedoch wird es vorab einen virtuellen Rundgang durch die Waagen, Tiegel, Pflanzen und Spatel geben, der demnächst auf der Homepage des Geschichtsvereins Heiligenhaus (www.geschichtsverein-heiligenhaus.de) zu sehen sein wird. Die genauen Termine für die Wiedererröffnung des Museums Abtsküche sowie das Filmangebot sollen schnellstrmöglich gefunden werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort