Heiligenhaus Innovationspark wächst am neuen Stadtrand

Verzögerungen beim Bau der A 44 sorgen für Unmut bei den Stadtentwicklern. „Schwer auszuhalten“, kommentiert Bürgermeister Beck.

 Eine Baustelle als Hoffungsträger der Stadtentwickler: Am südwestlichen Stadtrand, nahe der Feuerwache, entsteht das Gerwerbegebiet.

Eine Baustelle als Hoffungsträger der Stadtentwickler: Am südwestlichen Stadtrand, nahe der Feuerwache, entsteht das Gerwerbegebiet.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Es war eine Meldung aus dem NRW-Verkehrsministerium, die nicht nur bei den Pendlern für schlechte Laune sorgt: Der Weiterbau und damit Lückenschluss der A44 zwischen Heiligenhaus und Ratingen wird laut Minister Hendrik Wüst noch Jahre dauern. Der Landesverkehrsminister bestätigte gegenüber dem CDU-Bundestagsabgeordneten Peter Beyer, dass im günstigsten Fall Mitte 2020 weitergebaut werden könne.

Eventuelle Klagen von Verbänden oder Anwohnern gegen einen noch aufzustellenden Planfeststellungsbeschluss könnten zu weiteren Verzögerungen führen. Das sind auch für die Heiligenhauser Stadtentwickler keine guten Nachrichten, die mit dem Innovationspark ein großes Projekt vor der Brust haben, das eng mit der Autobahnanbindung verknüpft ist.

Ein Projekt, das weitere Gewerbesteuereinnahmen in die Stadtkasse spülen soll. „Dass es jetzt, nach dem die Brückenteile endlich angekommen sind, an anderen, bekannten Stellen Verzögerungen gibt, ist nur schwer auszuhalten“, sagt Bürgermeister Michael Beck mit Blick auf die Vermarktung des Gewerbegebiets: „Die Projektentwickler der Firmen, die am Standort Heiligenhaus interessiert sind, nehmen das natürlich wahr und haben das auf dem Radarschirm. Das merken wir“, so Beck. „Schon bei der Geschichte mit den Brückenteilen haben wir vernehmbar Unruhe bei den Unternehmen gespürt.“ Rückblick: Die in Zwickau hergestellten Bauteile für die Brücke, die über das Angertal führen soll, lagen an ihrem Produktionsort fest. Der Grund: Maroden Brücken auf dem Weg nach Heiligenhaus, die für den Schwertransport der Teile nicht passierbar waren. Im Frühjahr wurden die fehlenden Teile dann doch geliefert. Nun also der nächste Dämpfer aus dem Verkehrsministerium mitten in der Vermarktungsphase des Innovationsparks. „Natürlich haben solche Unternehmensverlagerungen, die dann auch eine Neubautätigkeit zur Folge haben, eine deutlichen, zeitlichen Vorlauf.“

Von den ersten Gesprächen bis zur Öffnung der Werkstore vergingen Jahre, „trotzdem sind solche Mitteilungen nicht verkaufsfördernd“, bedauert Beck. 30 Hektar Netto-Gewerbefläche haben die Heiligenhauser auf topografisch anspruchsvoller Fläche und in direkter Autobahnnähe im Angebot. Auf 22.000 Quadratmetern davon wird sich die Firma R+M de Wit, als erste offizielle Ansiedlung, niederlassen, und damit nach derzeit fünf Jahren in Velbert wieder „nach Hause zurückkehren“, wie die Geschäftsführung betont. Das Gewerbegebiet selbst wird derzeit gerade urbar gemacht und erschlossen. Die Bagger für die Errichtung der neuen Infrastruktur rollen und graben sich in die Erde.

Neben dem Anlegen der Baustraße, die parallel zur Friedhofsallee verläuft, werden alle notwendigen Arbeiten im Bereich Tief- und Kanalbau umgesetzt. Für die Flächenvermarktung im Hause der Städtischen Boden- und Entwicklungsgesellschaft wurde zur Verstärkung des Teams eigens eine neue Stelle mit besonderer Lotsenfunktion geschaffen, die seit Beginn des Jahres von Diplom-Ingenieurin Eva Lupprian besetzt wurde.

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